
Französische Gewerkschaften fordern Verzicht auf Rente mit 64

Nach neuen Massenprotesten gegen die Rentenreform in Frankreich haben die Gewerkschaften einen sofortigen Verzicht auf die Rente mit 64 verlangt. Die Gewerkschaft Unsa rief die Regierung auf, den Plan "in den nächsten Stunden" zurückzuziehen. Auch die größte Gewerkschaft CFDT hatte ein solches Zugeständnis vor neuen Verhandlungen gefordert.
Premierminister Edouard Philippe empfing Gewerkschaften und Arbeitgeber am Vormittag zu einer neuen Gesprächsrunde. Die Fronten sind allerdings verhärtet. In dem nun erstmals ausformulierten Gesetzestext ist das höhere Rentenalter von 64 Jahren festgeschrieben - außer Gewerkschaften und Arbeitgeber beschließen vor Inkrafttreten der Reform 2022 etwas anderes.
Der einflussreiche Gewerkschaftsbund CGT und andere fordern einen vollständigen Rückzug der Reformpläne, mit denen Präsident Emmanuel Macron das komplizierte System mit mehr als 40 Rentenkassen vereinheitlichen will. Dies lehnt die Regierung kategorisch ab.
Am Donnerstag waren erneut hunderttausende Menschen gegen die Reform auf die Straße gegangen. Das Innenministerium zählte landesweit mehr als 450.000 Demonstranten, die Gewerkschaft CGT 1,7 Millionen, also mehr als drei Mal so viele.
(U.Beriyev--DTZ)