Deutsche Tageszeitung - Aktivisten: 18 Zivilisten bei Luftangriffen in syrischer Provinz Idlib getötet

Aktivisten: 18 Zivilisten bei Luftangriffen in syrischer Provinz Idlib getötet


Aktivisten: 18 Zivilisten bei Luftangriffen in syrischer Provinz Idlib getötet
Aktivisten: 18 Zivilisten bei Luftangriffen in syrischer Provinz Idlib getötet / Foto: ©

Bei Luftangriffen der Regierungstruppen in der letzten syrischen Rebellenhochburg Idlib sind nach Angaben von Aktivisten am Samstag mindestens 18 Zivilisten getötet worden. Unter den Todesopfern in der nordwestlichen Provinz seien sechs Kinder, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Sieben Zivilisten wurden den Angaben zufolge in der Provinzhauptstadt Idlib getötet. Elf weitere Todesopfer gab es demnach in zwei nahegelegenen Ortschaften.

Textgröße ändern:

In der Stadt Idlib, die nicht oft von Luftangriffen getroffen wird, wurde die Gegend um ein Kulturzentrum getroffen, wie die Beobachtungsstelle und ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

In der Stadt Binnisch, die weniger als zehn Kilometer entfernt ist, wurde nach Angaben der Beobachtungsstelle ein Markt getroffen. Der Markt wurde fast vollständig zerstört, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Männer trugen die leblosen Körper zweier Kinder vom Angriffsort weg, Frauen und andere Kinder weinten. Freiwillige Rettungskräfte brachten Opfer zu einem Rettungswagen und suchten in Trümmern nach möglichen weiteren Opfern.

Die Provinz Idlib im Nordwesten des Bürgerkriegslandes ist die letzte Rebellenhochburg in Syrien. Um Mitternacht soll dort eine neue Waffenruhe in Kraft treten, die Russland und die Türkei ausgehandelt haben. Am Mittwoch hatten sich Russlands Präsident Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Istanbul getroffen.

Angesichts eines Vormarsches der Regierungstruppen sind in Idlib unzählige Menschen auf der Flucht. Nach Angaben der Vereinten Nationen flohen allein im Dezember mehr als 280.000 Menschen vor Luftangriffen und Gefechten.

Idlib sowie Teile der angrenzenden Provinzen Hama, Aleppo und Latakia werden von dem früheren Al-Kaida-Ableger HTS und anderen islamistischen Milizen kontrolliert. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad ist entschlossen, die Region wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Auf Vermittlung der Türkei und Russlands war bereits im September 2018 eine Waffenruhe in Idlib vereinbart worden, im April 2019 starteten die Regierungstruppen jedoch eine Offensive.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende zu Berliner Christopher Street Day erwartet

In Berlin werden am Samstag (12.00 Uhr) zur Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) hunderttausende Menschen erwartet. Neben 75 Trucks sollen dem veranstaltenden Verein zufolge auch mehr als hundert Fußgruppen bei dem Demonstrationszug unterwegs sein. Die Kundgebung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - für Demokratie und Vielfalt".

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: