Deutsche Tageszeitung - Früherer Priester wegen sexuellen Missbrauchs in Frankreich vor Gericht

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Früherer Priester wegen sexuellen Missbrauchs in Frankreich vor Gericht


Früherer Priester wegen sexuellen Missbrauchs in Frankreich vor Gericht
Früherer Priester wegen sexuellen Missbrauchs in Frankreich vor Gericht / Foto: ©

In Frankreich steht ein früherer katholischer Priester wegen des sexuellen Missbrauchs dutzender Pfadfinder vor Gericht. Der Prozess gegen Bernard Preynat begann am Dienstag in Lyon im Osten des Landes. Der Fall hatte zum Sturz des höchsten Geistlichen Frankreichs geführt: Kardinal Philippe Barbarin trat als Erzbischof von Lyon zurück, nachdem ihn ein Gericht schuldig gesprochen hatte, den Priester jahrelang gedeckt zu haben.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die katholische Kirche Frankreichs hatte den heute 74-jährigen Preynat im vergangenen Juli seiner geistlichen Würden enthoben, gut vier Jahre nach Bekanntwerden der Missbrauchs-Vorwürfe. Er ist angeklagt, zwischen 1971 und 1991 als Leiter von Pfadfinder-Gruppen zahlreiche Jungen sexuell missbraucht zu haben. Dem früheren Priester drohen zehn Jahre Haft. Preynat hat die meisten Übergriffe gestanden.

Zehn der Opfer treten in dem Prozess als Zivilkläger auf. Sie waren zum Tatzeitpunkt zwischen sieben und 15 Jahre alt. Sie geben an, der Priester habe sie bedrängt, geküsst und zu sexuellen Handlungen gezwungen. Ein Teil der Taten ist bereits verjährt.

Im Zusammenhang mit dem Fall Preynat läuft derzeit das Berufungsverfahren gegen Kardinal Barbarin, der sich gegen seinen Schuldspruch wegen Vertuschung von Kindesmissbrauchs wehrt. Die Staatsanwaltschaft plädiert auf Freispruch. Sie argumentiert, der Kardinal könne nicht persönlich für Fehler der katholischen Kirche haften. Das Urteil gegen den Kardinal soll am 30. Januar in Lyon verkündet werden.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Nach Gewalt bei Protesten in Serbien: Vucic weist Neuwahl-Forderung strikt zurück

Nach gewaltsamen Zusammenstößen bei Massenprotesten gegen die Regierung in Belgrad hat Serbiens Präsident Aleksandar Vucic die Forderung nach Neuwahlen erneut strikt zurückgewiesen. "Serbien hat gewonnen. Man kann Serbien nicht mit Gewalt besiegen, wie manche es gerne hätten", sagte Vucic am Sonntag. Er warf den Organisatoren der Proteste "Terrorismus" vor. Es werde keine Verhandlungen "mit Terroristen und jenen geben, die den Staat zerstören wollen".

IAEA-Chef Grossi: Iran könnte schon in einigen Monaten wieder Uran anreichern

Der Iran könnte nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bereits in einigen Monaten wieder mit der Urananreicherung beginnen. Das iranische Atomprogramm sei durch die Angriffe der USA und Israels nicht völlig zerstört worden, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi dem US-Sender CBS laut einem am Samstag veröffentlichten Interview-Transkript. Der Iran äußerte unterdessen Zweifel an Israels Bereitschaft, sich an die seit Dienstag geltende Waffenruhe zu halten.

BSW will sich als "einzige Friedenspartei in Deutschland" positionieren

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will sich als "einzige Friedenspartei in Deutschland" positionieren. In einem am Sonntag bei einer Klausurtagung in Berlin beschlossenen Positionspapier heißt es, das Fünf-Prozent-Ziel der Nato werde "den Sozialstaat zerstören und unsere Wirtschaft noch tiefer in die Krise treiben". Es gebe im Bundestag "keine wirkliche Opposition" gegen "die größte Aufrüstung in der Geschichte der Bundesrepublik", erklärte Parteigründerin Wagenknecht.

Spahn fordert deutsch-europäischen Atom-Schutzschirm - Scharfe Kritik aus SPD

Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) hat sich für den unmittelbaren Zugriff Deutschlands auf Atomwaffen ausgesprochen. "Die russische Aggression ist eine ganz neue Bedrohungslage", sagte Spahn der "Welt am Sonntag". In Deutschland stationierte US-Atombomben reichten da zur Abschreckung nicht mehr aus. Von den Linken sowie vom Koalitionspartner SPD kam daran scharfe Kritik.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild