
Trumps Wahlkampfteam verklagt auch "Washington Post"

Nach der "New York Times" hat das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump nun auch Klage gegen die "Washington Post" eingereicht. Die zu Wochenbeginn bei einem Bundesgericht in der US-Hauptstadt eingereichte Klage bezieht sich unter anderem auf einen Meinungsbeitrag zur Russland-Affäre, den die Trump-Vertreter als "falsch und diffamierend" bezeichnen.
In der Klage wird angeführt, die "Washington Post" sei "extrem voreingenommen" gegenüber dem Trump-Wahlkampfteam und "gegen Republikaner im Allgemeinen" eingestellt. Auch die vorherige Klage gegen die "New York Times" bezog sich auf einen Beitrag zur Affäre um mutmaßliche russische Interventionen zugunsten Trumps im Wahlkampf 2016.
Die jetzige Klage prangert unter anderem einen Kommentar des Autors Greg Sargent vom vergangenen Juni an. Anstoß nehmen die Kläger vor allem an der Aussage des Journalisten, dass die Trump-Kampagne im Jahr 2016 versucht habe, sich an einer Verschwörung für einen "umfassenden und systematischen" russischen Angriff auf die US-Wahlen zu beteiligen.
Die Kläger verweisen darauf, dass der Sonderermittler Robert Mueller in seinem zwei Monate vor diesem Meinungsbeitrag vorgelegten Abschlussbericht zur Russland-Affäre zu dem Schluss gelangt war, es gebe keine hinreichenden Belege für illegale Absprachen zwischen dem Trump-Team und Moskau über den Wahlkampf.
Die Klage bezieht sich ferner auf einen Beitrag des Kolumnisten Paul Waldman vom Juni 2019. Dieser hatte die Frage gestellt, "welche Art von Hilfe" Russland und Nordkorea der Trump-Wahlkampagne leisten würden, nachdem der Präsident sie dazu "eingeladen" habe.
Auch diese Aussage bezeichnen die Klage-Anwälte David Tobin und Charles Harder als "falsch und diffamierend". Niemand aus der Regierung oder dem Trump-Wahlkampfteam habe jemals Russland oder Nordkorea "eingeladen", im Wahlkampf zu helfen, argumentierten sie.
Trump wirft einem Großteil der US-Medien vor, voreingenommen und unfair über ihn zu berichten. Linksliberale Medien wie die "New York Times" und "Washington Post" hat er wiederholt als "Feinde des Volkes" bezeichnet.
(P.Tomczyk--DTZ)