Deutsche Tageszeitung - Iran will im Kampf gegen Coronavirus Reiseverbot verhängen

Iran will im Kampf gegen Coronavirus Reiseverbot verhängen


Iran will im Kampf gegen Coronavirus Reiseverbot verhängen
Iran will im Kampf gegen Coronavirus Reiseverbot verhängen / Foto: ©

Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus will jetzt auch der Iran ein Reiseverbot verhängen. In den kommenden Tagen soll nach Angaben von Regierungsvertretern der Reiseverkehr zwischen den Städten gestoppt werden. Es sei dann untersagt, neue Reisen anzutreten und die Städte zu verlassen, sagte Regierungssprecher Ali Rabii. Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, das Verbot solle am Donnerstag oder Freitag in Kraft treten.

Textgröße ändern:

Präsident Hassan Ruhani hatte die iranischen Bevölkerung zuvor auf härtere Maßnahmen in der Krise eingestimmt. Die neuen Maßnahmen könnten für die Menschen "schwierig" werden, sagte Ruhani bei einer im Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung. Die Regierung habe aber keine andere Wahl, "weil uns die Leben der Iraner wichtig sind".

Der Iran gehört neben Italien, Spanien und China zu den am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Trotzdem hatte Teheran bisher auf harte Maßnahmen wie Reiseverbote oder eine Ausgangssperre verzichtet. Die Behörden haben den Iranern bisher nur empfohlen, zu Hause zu bleiben und auf Reisen zu verzichten.

Die Appelle wurden aber weitgehend ignoriert. Am vergangenen Wochenende machten sich hunderttausende Iraner auf den Weg, um mit ihren Familien das Neujahrsfest Newroz zu feiern.

Der iranische Krisenstab habe nun lange über eine Verschärfung der Maßnahmen diskutiert, sagte Ruhani. "Wir müssen diese Maßnahmen ausweiten." Das Gesundheitsministerium habe dem Krisenstab daher einen Plan vorgelegt, der noch am Mittwoch beschlossen werden solle. Die neuen Maßnahmen sollten bis zum Ende der Schulferien am 4. April gelten.

Nach Angaben der Regierung haben sich im Iran mittlerweile mehr als 27.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Allein am Mittwoch vermeldete das Gesundheitsministerium mehr als 2200 Neuinfektionen. Die Zahl der Todesfälle stieg um 143 auf 2077 an. Die Dunkelziffer dürfte noch erheblich höher liegen.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Nach der Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. "Allein in den letzten 24 Stunden wurden circa 300 Ziele getroffen, erklärte das Militär am Montag. Demnach war bei Angriffen auf die Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan auch ein Bunker, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden.

Putin empfängt zum Brics-Gipfel im russischen Kasan

Rund 20 Staats- und Regierungschefs treffen sich ab Dienstag in Russland zum Gipfel der sogenannten Brics-Gruppe. An dem dreitägigen Treffen in Kasan im Südwesten des Landes werden neben Kreml-Chef Wladimir Putin voraussichtlich unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Massud Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem den indischen Regierungschef Narendra Modi und der türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Scholz empfängt finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Berlin

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Dienstag (16.00 Uhr) den finnischen Präsidenten Alexander Stubb zu einem Arbeitsbesuch im Kanzleramt. In dem Gespräch der beiden Politiker soll es nach Angaben der Bundesregierung um die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Finnland sowie um europapolitische Fragen gehen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist zudem die euro-atlantische Sicherheit und besonders die Zusammenarbeit in der Nato Gesprächsthema. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant.

CDU in Sachsen startet Sondierungsgespräche mit BSW und SPD

Mehr als sieben Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen nimmt die CDU mit dem BSW und der SPD am Dienstag (9.45 Uhr) in Dresden Sondierungsgespräche über eine mögliche Regierungsbildung auf. Die Spitzengremien der drei Parteien hatten in der vergangenen Woche mit entsprechenden Beschlüssen den Weg dafür frei gemacht.

Textgröße ändern: