Deutsche Tageszeitung - EU-Parlamentspräsident fordert gemeinschaftliche Schulden wegen Corona-Krise

EU-Parlamentspräsident fordert gemeinschaftliche Schulden wegen Corona-Krise


EU-Parlamentspräsident fordert gemeinschaftliche Schulden wegen Corona-Krise
EU-Parlamentspräsident fordert gemeinschaftliche Schulden wegen Corona-Krise / Foto: ©

EU-Parlamentspräsident David Sassoli hat die EU-Staaten aufgefordert, in der Corona-Krise die gemeinsame Aufnahme von Schulden zu ermöglichen. "Wir müssen die Schulden aufteilen", sagte Sassoli am Donnerstag im EU-Parlament in Brüssel. Ob das Instrument dafür nun den Namen "Bonds" trage, sei zweitrangig; wichtig sei, dass es den Ländern erlaube, das notwenige Geld auszugeben.

Textgröße ändern:

Sassoli begrüßte die bisherigen Maßnahmen der EU-Kommission, der Mitgliedstaaten und der Europäischen Zentralbank zur Bewältigung der Krise. "Aber zugleich sind wir sehr besorgt über die mittel- und langfristigen Aussichten", sagte der Italiener. Die bereits vorhandenen Finanzinstrumente der Gemeinschaft reichten "in diesen außerordentlichen Zeiten" nicht aus. Die Verantwortung liege nun bei den Mitgliedstaaten.

Die Staats- und Regierungschefs hatten zuvor ihre Beratungen über die Reaktion auf die Corona-Krise aufgenommen. Es war unklar, ob es eine Einigung auf das weitere Vorgehen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie geben wird. Bis zuletzt stritten die Mitgliedstaaten über die von Deutschland abgelehnten Corona-Bonds zur Stützung finanziell schwächerer Länder.

Nach mehrstündigen Beratungen der EU-Botschafter fand dieses Instrument für die Vergemeinschaftung von Schulden auch im letzten Entwurf der Gipfel-Erklärung keine Erwähnung. Sie waren am Mittwoch von neun EU-Ländern um Italien und Frankreich gefordert worden. Neben Deutschland lehnen auch die Niederlande und weitere Länder Corona-Bonds ab.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Nach der Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. "Allein in den letzten 24 Stunden wurden circa 300 Ziele getroffen, erklärte das Militär am Montag. Demnach war bei Angriffen auf die Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan auch ein Bunker, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden.

Putin empfängt zum Brics-Gipfel im russischen Kasan

Rund 20 Staats- und Regierungschefs treffen sich ab Dienstag in Russland zum Gipfel der sogenannten Brics-Gruppe. An dem dreitägigen Treffen in Kasan im Südwesten des Landes werden neben Kreml-Chef Wladimir Putin voraussichtlich unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Massud Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem den indischen Regierungschef Narendra Modi und der türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Scholz empfängt finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Berlin

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Dienstag (16.00 Uhr) den finnischen Präsidenten Alexander Stubb zu einem Arbeitsbesuch im Kanzleramt. In dem Gespräch der beiden Politiker soll es nach Angaben der Bundesregierung um die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Finnland sowie um europapolitische Fragen gehen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist zudem die euro-atlantische Sicherheit und besonders die Zusammenarbeit in der Nato Gesprächsthema. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant.

CDU in Sachsen startet Sondierungsgespräche mit BSW und SPD

Mehr als sieben Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen nimmt die CDU mit dem BSW und der SPD am Dienstag (9.45 Uhr) in Dresden Sondierungsgespräche über eine mögliche Regierungsbildung auf. Die Spitzengremien der drei Parteien hatten in der vergangenen Woche mit entsprechenden Beschlüssen den Weg dafür frei gemacht.

Textgröße ändern: