Venezuelas Regierung: US-Anklage gegen Maduro ist "neue Form von Staatsstreich"
Mit Entrüstung hat die Regierung von Venezuela auf die Anklageerhebung gegen Präsident Nicolás Maduro in den USA reagiert. Die Anklage beruhe auf "miserablen, vulgären und unbelegten Vorwürfen", erklärte am Donnerstag Außenminister Jorge Arreaza. US-Präsident Donald Trump greife damit "einmal mehr das venezolanische Volk und seine demokratischen Institutionen an". Dies sei der Versuch, "eine neue Form von Staatsstreich" zu begehen.
Die USA hatten Anklage gegen Maduro wegen Vorwürfen des "Drogen-Terrorismus" erhoben und ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar auf den Staatschef ausgesetzt. US-Außenminister Mike Pompeo erklärte, die Belohnung werde für Hinweise gezahlt, die zur Ergreifung des Präsidenten führten.
US-Justizminister Bill Barr erklärte zur Begründung der Anklage, Maduro und weitere venezolanische Führungsvertreter hätten über 20 Jahre lang mit der kolumbianischen Farc-Guerilla zusammengearbeitet. Sie hätten durch diese Zusammenarbeit dafür gesorgt, das tonnenweise Kokain in die USA gelangt sei. "Das Maduro-Regime ist voller Korruption und Kriminalität", sagte Barr.
Die US-Regierung steht dem linksgerichteten Staatschef des südamerikanischen Krisenstaates seit langem feindlich gegenüber. Washington unterstützt im Machtkampf in Venezuela Oppositionsführer Juan Guaidó und hat bereits eine Reihe von Sanktionen gegen die Maduro-Regierung verhängt. Die USA erkennen Maduro nicht als rechtmäßigen Präsidenten des Landes an.
(A.Nikiforov--DTZ)