Deutsche Tageszeitung - Nordmazedonien ist 30. Mitglied der Nato

Nordmazedonien ist 30. Mitglied der Nato


Nordmazedonien ist 30. Mitglied der Nato
Nordmazedonien ist 30. Mitglied der Nato / Foto: ©

Die Nato hat Nordmazedonien als 30. Mitglied aufgenommen. Wie die Militärallianz am Freitag mitteilte, trat der Balkanstaat durch die Hinterlegung der Beitrittsurkunde in Washington dem Bündnis bei. Mit dem Schritt baut die Nato ihre Präsenz auf dem westlichen Balkan weiter aus, wo auch Russland traditionell versucht, Einfluss auszuüben.

Textgröße ändern:

Der Beitritt des kleinen Landes mit knapp 2,1 Millionen Einwohnern war über Jahre durch einen Streit mit Griechenland um den Staatsnamen blockiert gewesen. Athen befürchtete, dass der Nachbar mit der Landesbezeichnung Mazedonien Ansprüche auf die gleichnamige nordgriechische Provinz erheben könnte. Erst als Skopje im Juni 2018 zustimmte, sich in "Republik Nordmazedonien" umzubenennen, wurde der Weg frei.

"Es war ein langer Weg, aber alle Ihre Bemühungen haben sich ausgezahlt", erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Nordmazedonien sei nun Teil "einer Familie von dreißig Staaten und fast einer Milliarde Menschen". Die Allianz beruhe dabei "auf der Gewissheit, dass wir alle zusammen stärker und sicherer sind - ganz gleich, welchen Herausforderungen wir gegenüberstehen".

"Für die Menschen in Nordmazedonien geht ein langer Weg zu Ende, den sie mit Beharrlichkeit gegangen sind", erklärte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD). Die Vereinbarung mit Griechenland sei "ein wichtiger Meilenstein" gewesen. "Damit haben die Staats- und Regierungschefs beider Länder eindrucksvoll bewiesen, dass politischer Mut und diplomatisches Geschick langjährige Blockaden friedlich lösen können."

Maas würdigte, das auch die EU diese Woche entschieden hat, Beitrittsverhandlungen mit Nordmazedonien aufzunehmen. Sie waren gleichfalls jahrelang durch den Streit mit Griechenland blockiert worden.

Die Nato-Mitgliedschaft Nordmazedoniens werde "eine stärkere Integration, demokratische Reformen, Handel, Sicherheit und Stabilität in der gesamten Region fördern", erklärte US-Außenminister Mike Pompeo in Washington. Gleichzeitig bekräftige die Aufnahme "auch gegenüber anderen Beitrittskandidaten, dass die Tür der Nato für diejenigen Staaten offen bleibt, die bereit und in der Lage sind, die Reformen umzusetzen".

Mit Nordmazedonien sind nun 14 Länder seit dem Ende des Kalten Krieges der transatlantischen Militärallianz beigetreten. Die meisten von ihnen kamen aus dem Einflussbereich der ehemaligen Sowjetunion. Während Moskau nach dem Fall des Eisernen Vorhangs noch die Kooperation mit der Nato suchte, hat die rasante Osterweiterung des Bündnisses die Beziehungen zunehmend belastet.

Zuletzt lag der Fokus der Nato-Erweiterung auf dem westlichen Balkan. Als letztes Mitglied hatte die Allianz im Juni 2017 Montenegro aufgenommen. Davor waren 2009 Kroatien und Albanien Mitglieder der Nato geworden.

2004 hatte die Militärallianz auf einen Schlag Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien aufgenommen. Tschechien, Polen und Ungarn waren 1999 als erste ehemalige Ostblockländer dem Militärbündnis beigetreten.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Russisches Kriegsschiff legt für Zwischenstopp in Algerien an

Das modernste Kriegsschiff der russischen Flotte, die "Admiral Gorschkow", macht laut Angaben aus Moskau für einen Zwischenstopp in Algerien Station. Das mit Hyperschallraketen ausgestattete Schiff habe am Freitag für mehrere Tage im Hafen von Oran am Mittelmeer angelegt, teilte das russische Verteidigungsministerium. Laut der Nachrichtenagentur Tass wird das Schiff vom Tanker "Akademik Paschin" begleitet.

EU gibt Erlöse aus russischem Vermögen für die Ukraine frei

Die Europäische Union hat am Freitag erstmals 1,5 Milliarden Euro aus Zinserlösen für eingefrorene russische Vermögenswerte für die Ukraine freigegeben. Das Geld werde für die "Verteidigung und den Wiederaufbau" an die Ukraine überwiesen, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Es gibt kein besseres Symbol oder keine bessere Verwendung für das Geld des Kremls, als die Ukraine und ganz Europa zu einem sichereren Ort zum Leben zu machen", hieß es weiter.

Textgröße ändern: