Deutsche Tageszeitung - Nutzer sozialer Netzwerke bekommen mehr Rechte

Nutzer sozialer Netzwerke bekommen mehr Rechte


Nutzer sozialer Netzwerke bekommen mehr Rechte
Nutzer sozialer Netzwerke bekommen mehr Rechte / Foto: ©

Die Bundesregierung stärkt die Rechte der Nutzer von sozialen Netzwerke. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD), mit dem das Recht auf Überprüfung von Entscheidungen zur Löschung von Inhalten geschaffen wird. Dies soll künftig gelten, wenn ein eigener Post gelöscht oder ein als rechtswidrig gemeldeter beibehalten wird. Dafür müssen die Netzwerkbetreiber ein so genanntes Gegenvorstellungsverfahren einführen.

Textgröße ändern:

Meldewege sollen durch das neue Gesetz leichter erkennbar und benutzbar werden. Das mit der Datenherausgabe befasste Gericht soll zugleich auch die sozialen Netzwerks zur tatsächlichen Datenherausgabe verpflichten könne. Dadurch wird das Verfahren vereinfacht, das Betroffene anstrengen müssen, um von Anbietern sozialer Netzwerke Auskünfte beispielsweise über die Identität eines Beleidigers zu erhalten.

"Meldewege müssen für jeden mühelos auffindbar und leicht zu bedienen sein", erklärte Lambrecht. "Wer im Netz bedroht und beleidigt wird, muss die Möglichkeit haben, dies dem sozialen Netzwerk einfach und unkompliziert anzuzeigen." Wer sich vor Gericht gegen Bedrohungen oder Beleidigungen zur Wehr setzen wolle, solle die hierfür erforderlichen Daten deutlich leichter verlangen können als bisher.

Um die sozialen Netzwerke zu mehr Transparenz über ihre Praktiken zu verpflichten, sollen außerdem die Berichtspflichten erhöht werden. Zu diesem Zweck soll in den Berichten beispielsweise Auskunft über Veränderungen gegenüber vorherigen Berichten gegeben werden - und darüber, inwiefern unabhängigen Forschungseinrichtungen Zugang zu anonymisierten Daten ermöglicht wird.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Nach der Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. "Allein in den letzten 24 Stunden wurden circa 300 Ziele getroffen, erklärte das Militär am Montag. Demnach war bei Angriffen auf die Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan auch ein Bunker, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden.

Putin empfängt zum Brics-Gipfel im russischen Kasan

Rund 20 Staats- und Regierungschefs treffen sich ab Dienstag in Russland zum Gipfel der sogenannten Brics-Gruppe. An dem dreitägigen Treffen in Kasan im Südwesten des Landes werden neben Kreml-Chef Wladimir Putin voraussichtlich unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Massud Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem den indischen Regierungschef Narendra Modi und der türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Scholz empfängt finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Berlin

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Dienstag (16.00 Uhr) den finnischen Präsidenten Alexander Stubb zu einem Arbeitsbesuch im Kanzleramt. In dem Gespräch der beiden Politiker soll es nach Angaben der Bundesregierung um die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Finnland sowie um europapolitische Fragen gehen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist zudem die euro-atlantische Sicherheit und besonders die Zusammenarbeit in der Nato Gesprächsthema. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant.

CDU in Sachsen startet Sondierungsgespräche mit BSW und SPD

Mehr als sieben Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen nimmt die CDU mit dem BSW und der SPD am Dienstag (9.45 Uhr) in Dresden Sondierungsgespräche über eine mögliche Regierungsbildung auf. Die Spitzengremien der drei Parteien hatten in der vergangenen Woche mit entsprechenden Beschlüssen den Weg dafür frei gemacht.

Textgröße ändern: