Frankreich erhöht Druck auf Deutschland und die Niederlande
Im Streit um europäische Corona-Bonds erhöht Frankreich den Druck auf Deutschland und die Niederlande. Finanzminister Bruno Le Maire rief am Donnerstag alle Euro-Länder auf, einen "Beweis der Solidarität zu liefern". Mit Blick auf die neuen Beratungen der Eurogruppe am kommenden Dienstag warnte Le Maire vor einer "Antwort auf die Krise, die von einigen geteilt und von anderen abgelehnt wird".
Er spielte damit auf Deutschland und die Niederlande an, die Corona-Bonds ablehnen. Vergangene Woche hatten Frankreich, Italien und sieben weitere Euro-Länder solche gemeinsamen Anleihen gefordert, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu lindern.
Alternativ hatte Le Maire am Mittwoch einen auf bis zu zehn Jahre befristeten neuen Rettungsfonds ins Gespräch gebracht. Anders als der nach der Finanzkrise geschaffene Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) soll er weniger strenge Auflagen für Hilfskredite nach sich ziehen.
Zudem forderte Le Maire nun ein Schuldenmoratorium für Entwicklungsländer vor allem in Afrika. Damit könne "ein Drama vermieden" werden, sagte er. Der Pariser Club der wichtigsten Gläubigerstaaten müsse dabei mit gutem Beispiel vorangehen.
(U.Stolizkaya--DTZ)