Schröder kritisiert Vorgehen der SPD-Führung in Corona-Krise
Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) hat das Verhalten der Führung seiner Partei in der Corona-Krise kritisiert. Seine "freundliche Anregung an die Parteiführung der SPD" wäre in der gegenwärtigen Situation, "vielleicht eine kleine Weile darauf zu verzichten, eigene Vorstellungen, die nicht weit von der Linkspartei entfernt sind, zu entwickeln", sagte Schröder der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Samstagsausgabe). "Man kann auch Falsches erst recht zur falschen Zeit sagen."
Schröder spielte damit offenbar auf SPD-Parteichefin Saskia Esken an, die eine Vermögensabgabe zur finanziellen Bewältigung der Corona-Krise gefordert hatte. Schröder rief die SPD-Spitze auf, sich nun in der Krise hinter die Bundesregierung als stellen. "Die ganze Regierung, auch Gesundheits- und Wirtschaftsminister und auch Frau Merkel, macht derzeit einen sehr guten Job", betonte der frühere Kanzler und Parteichef.
Besonders lobend hob Schröder den von der SPD gestellten Bundesfinanzminister Olaf Scholz hervor. "Insbesondere der Finanzminister handelt richtig", sagte Schröder. "Er hat deutlich gemacht: In diesen Zeiten geht es nicht um die schwarze Null, sondern um die Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens."
(I.Beryonev--DTZ)