Deutsche Tageszeitung - Tschads Ex-Machthaber Habré kommt wegen Corona-Maßnahmen vorübergehend frei

Tschads Ex-Machthaber Habré kommt wegen Corona-Maßnahmen vorübergehend frei


Tschads Ex-Machthaber Habré kommt wegen Corona-Maßnahmen vorübergehend frei
Tschads Ex-Machthaber Habré kommt wegen Corona-Maßnahmen vorübergehend frei / Foto: ©

Dem ehemaligen Machthaber im Tschad, Hissène Habré, ist wegen der Coronavirus-Pandemie eine zweimonatige vorübergehende Entlassung aus seiner Haft im Senegal gewährt worden. Ein Richter in der Hauptstadt Dakar entschied am Montag, dass Habré die dortige Haftanstalt Cap Manuel 60 Tage lang verlassen dürfe, da die Haftanstalt vorübergehend für Häftlinge unter Quarantäne genutzt werden soll. Durch die Quarantäne soll eine Ausbreitung des Coronavirus unter Gefängnisinsassen verhindert werden.

Textgröße ändern:

Habré muss die 60 Tage in seinem Haus in Dakar verbringen. Danach muss er in das Gefängnis zurückkehren. Der 78-Jährige war im Jahr 2016 von einem Sondertribunal der Afrikanischen Union (AU) unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Habré hatte sich nach seinem Sturz im Dezember 1990 in den Senegal abgesetzt. Dort lebte er mehr als 20 Jahre lang mit Frau und Kindern unbehelligt in einem vornehmen Vorort von Dakar. Habré stand 18 Jahre lang an der Spitze der Republik Tschad in Zentralafrika. In dieser Zeit wurden nach Angaben von Ermittlern mindestens 40.000 Menschen getötet. Die Opfer waren politische Gegner des Staatschefs oder Angehörige rivalisierender ethnischer Gruppen.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Nach der Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. "Allein in den letzten 24 Stunden wurden circa 300 Ziele getroffen, erklärte das Militär am Montag. Demnach war bei Angriffen auf die Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan auch ein Bunker, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden.

Putin empfängt zum Brics-Gipfel im russischen Kasan

Rund 20 Staats- und Regierungschefs treffen sich ab Dienstag in Russland zum Gipfel der sogenannten Brics-Gruppe. An dem dreitägigen Treffen in Kasan im Südwesten des Landes werden neben Kreml-Chef Wladimir Putin voraussichtlich unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Massud Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem den indischen Regierungschef Narendra Modi und der türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Scholz empfängt finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Berlin

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Dienstag (16.00 Uhr) den finnischen Präsidenten Alexander Stubb zu einem Arbeitsbesuch im Kanzleramt. In dem Gespräch der beiden Politiker soll es nach Angaben der Bundesregierung um die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Finnland sowie um europapolitische Fragen gehen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist zudem die euro-atlantische Sicherheit und besonders die Zusammenarbeit in der Nato Gesprächsthema. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant.

CDU in Sachsen startet Sondierungsgespräche mit BSW und SPD

Mehr als sieben Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen nimmt die CDU mit dem BSW und der SPD am Dienstag (9.45 Uhr) in Dresden Sondierungsgespräche über eine mögliche Regierungsbildung auf. Die Spitzengremien der drei Parteien hatten in der vergangenen Woche mit entsprechenden Beschlüssen den Weg dafür frei gemacht.

Textgröße ändern: