Ecuadors Ex-Präsident Correa wegen Korruption zu acht Jahren Haft verurteilt
Der frühere ecuadorianische Präsident Rafael Correa ist wegen eines Korruptionsskandals in Abwesenheit zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Der 57-Jährige wurde zusammen mit Ex-Vize-Präsident Jorge Glas und 16 weiteren Angeklagten schuldig gesprochen, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.
Das Gericht sah es demnach als erwiesen an, dass der inzwischen in Belgien lebenden Correa seinen Wahlkampf im Jahr 2013 mit Bestechungsgeldern finanziert hatte. Laut Staatsanwaltschaft soll er im Gegenzug für öffentliche Aufträge acht Millionen Dollar (7,2 Millionen Euro) von Unternehmen erhalten haben, darunter der brasilianische Baukonzern Odebrecht.
Auf der Anklagebank saßen neben Correa und seinem früheren Stellvertreter Glas weitere ranghohe Funktionäre und Unternehmer. Correa war von 2007 bis 2017 Ecuadors Staatschef und lebt seither mit seiner Familie in Belgien, dem Geburtsland seiner Frau. Er bezeichnete die Vorwürfe stets als politisch motiviert. Das Urteil nannte er am Dienstag eine "Lüge".
Gegen Correa laufen in seiner Heimat noch Ermittlungen wegen der Entführung eines politischen Gegners im Jahr 2012. In diesem Fall kann er nach ecuadorianischem Recht jedoch nicht in Abwesenheit belangt werden.
(V.Korablyov--DTZ)