Deutsche Tageszeitung - Bund der Steuerzahler fordert schnellere Bearbeitung der Steuererklärungen

Bund der Steuerzahler fordert schnellere Bearbeitung der Steuererklärungen


Bund der Steuerzahler fordert schnellere Bearbeitung der Steuererklärungen
Bund der Steuerzahler fordert schnellere Bearbeitung der Steuererklärungen / Foto: ©

Der Bund der Steuerzahler fordert vor dem Hintergrund der Corona-Krise die schnellere Bearbeitung von Steuererklärungen. "Es darf nicht vom Wohnort abhängen, wann Bürger und Betriebe ihren Steuerbescheid erhalten und möglicherweise sogar Geld zurückbekommen", sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Er verwies auf die deutlichen Unterschiede bei der Bearbeitung der Steuererklärungen in den Bundesländern.

Textgröße ändern:

Nach einer Untersuchung des Steuerzahlerbundes schwanken die Bearbeitungszeiten je nach Bundesland deutlich, wie die Zeitung weiter berichtete. Die schnellsten Finanzämter gibt es demnach in Berlin und Hamburg, am längsten warten mussten zuletzt die Steuerzahler in Thüringen und Schleswig-Holstein. Geben Steuerzahler eine Erklärung ab, so erhalten sie laut Steuerzahlerbund im Durchschnitt gut 1000 Euro zurück.

Im Durchschnitt aller Einkommensteuererklärungen, also von Arbeitnehmern, Freiberuflern und Gewerbetreibenden, dauert es dem Bericht zufolge von der Abgabe der Steuererklärung bis zum Bescheid in Berlin und Hamburg nur 40 Tage, während es bis zu 58 Tage in Thüringen und Schleswig-Holstein sind.

Die Bundesländer hätten sich 2019 im Vergleich zum Vorjahr einander angenähert, so der Steuerzahlerbund: Zwischen dem Spitzenreiter und dem langsamsten Land betrug der Unterschied bei der Bearbeitungszeit noch 18 Tage – im Jahr zuvor seien es noch 25 Tage gewesen. Dennoch seien die Unterschiede nach wie vor zu groß, kritisiert Holznagel.

"Nicht zufriedenstellend" sei zudem, "dass sich die Bearbeitungszeiten auch bei zunehmend automatisierter Bearbeitung nicht noch mehr verkürzt haben". Wird eine Erklärung automatisch bearbeitet, erhalten die Steuerzahler ihre Bescheide den Angaben zufolge in zehn bis 14 Tagen. Der Anteil dieser Erklärungen habe sich 2019 binnen Jahresfrist um drei Prozentpunkte auf 13 Prozent erhöht. Holznagel betonte: "Das hätte zu einer insgesamt kürzeren Bearbeitungsdauer führen müssen."

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Melonis Charmeoffensive: Trump glaubt "hundert Prozent" an Zoll-Deal

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat es im Zollstreit mit einer Charmeoffensive bei US-Präsident Donald Trump versucht. Die ultrarechte Regierungschefin besuchte ihren "Freund" Donald am Donnerstag in Washington und bekundete demonstrativ Einigkeit mit dem Republikaner. Beide wollten den "Westen wieder großartig machen", sagte sie. Trump gab sich milde und bekundete, er glaube zu "hundert Prozent" an einen Zoll-Deal mit der Europäischen Union.

Internationale Ukraine-Gespräche mit US-Vertretern in Paris - Weiteres Treffen in London geplant

Zum ersten Mal seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump saßen Europäer beim Thema Ukraine mit am Verhandlungstisch: US-Außenminister Marco Rubio und der US-Sondergesandte Steve Witkoff haben am Donnerstag in Paris mit ranghohen Vertretern Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und der Ukraine über Wege zur Beendigung des Krieges beraten. Die französische Präsidentschaft lobte einen "exzellenten Austausch". In der kommenden Woche wollen sich Vertreter der beteiligen Länder nach Angaben Frankreichs in London zu neuen Gesprächen treffen.

Selenskyj wirft US-Sondergesandtem Witkoff Übernahme russischer Positionen vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem US-Sondergesandten Steve Witkoff die Übernahme russischer Positionen vorgeworfen. "Ich glaube, Herr Witkoff hat die Strategie der russischen Seite übernommen", sagte Selenskyj am Donnerstag vor Journalisten. Das sei sehr gefährlich. "Er verbreitet russische Narrative, ich weiß nicht, ob bewusst oder unbewusst", fügte der ukrainische Präsident hinzu.

Selenskyj wirft China Waffenlieferungen an Russland vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat China vorgeworfen, Russland mit Waffen zu beliefern. "Wir haben endlich Informationen erhalten, dass China Waffen an die Russische Föderation liefert, sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kiew. "Wir glauben, dass chinesische Vertreter an der Produktion bestimmter Waffen auf russischem Territorium beteiligt sind." Nähere Angaben machte Selenskyj nicht, er sprach jedoch von "Schießpulver und Artillerie".

Textgröße ändern: