Deutsche Tageszeitung - SPD kritisiert angeblichen AKK-Vorstoß zu Kauf von Kampfjets in den USA

SPD kritisiert angeblichen AKK-Vorstoß zu Kauf von Kampfjets in den USA


SPD kritisiert angeblichen AKK-Vorstoß zu Kauf von Kampfjets in den USA
SPD kritisiert angeblichen AKK-Vorstoß zu Kauf von Kampfjets in den USA / Foto: ©

Aus der SPD gibt es heftige Kritik an einem mutmaßlichen Vorstoß von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zur Beschaffung von Kampfflugzeugen aus den USA. Der Bundestag sei in das Vorgehen der Ministerin nicht eingebunden gewesen, kritisierte der SPD-Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu in der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). Es gebe deshalb "erkennbar Redebedarf in der Koalition".

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Laut einem Bericht des Magazins "Spiegel" hatte Kramp-Karrenbauer bei der US-Regierung formal angekündigt, dass Deutschland 45 F-18-Kampfjets des US-Herstellers Boeing kaufen will. Die Maschinen sollen demnach altersschwache Tornados der Luftwaffe ersetzen. Über Einwände der SPD gegen das geplante Geschäft habe sich Kramp-Karrenbauer hinweggesetzt, meldete das Magazin.

Felgentreu sagte nun, was auch immer die Verteidigungsministern nach Washington kommuniziert habe - "mehr als eine unverbindliche Absichtserklärung kann es nicht gewesen sein", da sie den Bundestag nicht einbezogen habe. Laut "Spiegel" soll Kramp-Karrenbauer mit SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, der den Kauf der US-Flugzeuge entschieden ablehne, nicht einmal gesprochen haben. Es habe allerdings kürzlich vertrauliche Konsultationen mit Außenminister Heiko Maas und Vizekanzler Olaf Scholz (beide SPD) gegeben.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Tobias Lindner sagte zu "Bild", sollte die Ministerin gegenüber der US-Regierung bereits eine Kaufzusage getroffen haben, wäre dies ein "handfester Skandal". Bei Rüstungsangelegenheiten sei die Einbeziehung des Bundestags notwendig.

Kramp-Karrenbauer will laut "Spiegel" in den USA 30 F-18 des Typs Superhornet kaufen. Die Maschinen könnten im Ernstfall mit auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel gelagerten US-Atomwaffen bestückt werden. Ferner wolle die Verteidigungsministerin weitere 15 F-18-Jets vom Typ Growler für die elektronische Kampfführung bestellen.

Der Ärger in der SPD über das Vorgehen Kramp-Karrenbauers soll nach Angaben des "Spiegel" bereits in den vergangenen Tagen so groß gewesen sein, dass die Ministerin eine für Donnerstag geplante öffentliche Vorstellung ihrer Pläne für die "Tornado"-Nachfolge kurzfristig abgesagt habe. Dennoch habe sie aber am selben Tag die Mail mit der Bestellbestätigung an US-Verteidigungsminister Mark Esper geschickt.

(M.Dylatov--DTZ)

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