Deutsche Tageszeitung - Paris sieht Widerstand gegen Vergemeinschaftung von Schulden in EU überwunden

Paris sieht Widerstand gegen Vergemeinschaftung von Schulden in EU überwunden


Paris sieht Widerstand gegen Vergemeinschaftung von Schulden in EU überwunden
Paris sieht Widerstand gegen Vergemeinschaftung von Schulden in EU überwunden / Foto: ©

Angesichts der Tragweite der Corona-Krise sieht die französische Regierung den Widerstand bei EU-Staaten wie Deutschland gegen die Vergemeinschaftung von Schulden als überwunden an. "Die Debatte, ob es gemeinsame Schulden geben muss, ist beigelegt", sagte Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire in einer Telefonkonferenz mit Journalisten am Dienstag. Nun gehe es um die Diskussion, "welche gemeinsamen Schulden brauchen wir?"

Textgröße ändern:

Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Donnerstag in einer Video-Konferenz über ihr weiteres Vorgehen gegen die massiven wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Geplant ist ein "Wiederaufbaufonds", um auch finanziell schwächeren EU-Ländern schnell aus der Rezession zu helfen. Le Maire plädiert für ein Volumen von einer Billion Euro und gemeinsame Schulden der EU-Staaten zur Finanzierung.

Die Verhandlungen über vergemeinschaftete Schulden hätten große Fortschritte gemacht, sagte Le Maire weiter. Dies lasse sich "zwischen den Zeilen" auch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) heraushören. Der Widerstand beschränke sich im wesentlichen noch auf einige "nördliche Länder".

Eurogruppen-Chef Mario Centeno verwies darauf, dass die Vergemeinschaftung von Schulden bereits Teil der bisherigen Antwort der Mitgliedstaaten auf die Corona-Krise sei. So seien beschlossene Kredite für Firmen der Europäischen Investitionsbank (EIB) von bis zu 200 Milliarden Euro durch Garantien der Mitgliedstaaten abgesichert, sagte er im Europaparlament. "Ich möchte betonen, dass alle potenziellen Verluste aus diesem Fonds vergemeinschaftet würden."

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Nach der Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. "Allein in den letzten 24 Stunden wurden circa 300 Ziele getroffen, erklärte das Militär am Montag. Demnach war bei Angriffen auf die Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan auch ein Bunker, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden.

Putin empfängt zum Brics-Gipfel im russischen Kasan

Rund 20 Staats- und Regierungschefs treffen sich ab Dienstag in Russland zum Gipfel der sogenannten Brics-Gruppe. An dem dreitägigen Treffen in Kasan im Südwesten des Landes werden neben Kreml-Chef Wladimir Putin voraussichtlich unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Massud Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem den indischen Regierungschef Narendra Modi und der türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Scholz empfängt finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Berlin

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Dienstag (16.00 Uhr) den finnischen Präsidenten Alexander Stubb zu einem Arbeitsbesuch im Kanzleramt. In dem Gespräch der beiden Politiker soll es nach Angaben der Bundesregierung um die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Finnland sowie um europapolitische Fragen gehen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist zudem die euro-atlantische Sicherheit und besonders die Zusammenarbeit in der Nato Gesprächsthema. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant.

CDU in Sachsen startet Sondierungsgespräche mit BSW und SPD

Mehr als sieben Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen nimmt die CDU mit dem BSW und der SPD am Dienstag (9.45 Uhr) in Dresden Sondierungsgespräche über eine mögliche Regierungsbildung auf. Die Spitzengremien der drei Parteien hatten in der vergangenen Woche mit entsprechenden Beschlüssen den Weg dafür frei gemacht.

Textgröße ändern: