
Spanien erwartet enormen Anstieg von Haushaltsdefizit auf über zehn Prozent

Wegen der Corona-Krise rechnet Spanien mit einer Explosion seines Haushaltsdefizits auf mehr als zehn Prozent. Das Defizit werde voraussichtlich von 2,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im vergangenen Jahr auf 10,34 Prozent im laufenden Jahr steigen, teilte Haushaltsministerin María Jesús Montero am Freitag auf einer Pressekonferenz in Madrid mit, bei der sie die an die EU-Kommission übermittelten Prognosen ihrer Regierung erläuterte.
Verursacht werde das größte Haushaltsdefizit ihres Landes seit 2012 sowohl durch sinkende Steuereinnahmen als auch durch höhere Staatsausgaben, führte Montero aus. Das BIP selbst wird nach Einschätzung der Regierung in Madrid nach einem Wachstum im vergangenen Jahr um zwei Prozent 2020 um 9,2 Prozent schrumpfen. Die Arbeitslosigkeit dürfte nach einer Quote von 13,8 Prozent Ende 2019 auf 19 Prozent im laufenden Jahr steigen, stellte Wirtschaftsministerin Nadia Calviño dar.
Spanien zählt zu den am schwersten von der Corona-Krise getroffenen Ländern der Welt. Bis Donnerstag wurden in dem EU-Land 24.543 Corona-Tote registiert. Wegen der Pandemie waren am 14. März strikte Ausgangsbeschränkungen in Kraft getreten, die vorerst bis zum 9. Mai gelten.
Wegen der massiven wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hatten die EU-Staaten bereits Ende März beschlossen, erstmals die europäischen Regeln für Schulden- und Haushaltsdefizite auszusetzen.
(U.Beriyev--DTZ)