Deutsche Tageszeitung - Entwicklungsministerium beendet bilaterale Zusammenarbeit mit 25 Partnerländern

Entwicklungsministerium beendet bilaterale Zusammenarbeit mit 25 Partnerländern


Entwicklungsministerium beendet bilaterale Zusammenarbeit mit 25 Partnerländern
Entwicklungsministerium beendet bilaterale Zusammenarbeit mit 25 Partnerländern / Foto: ©

Deutschland wird die direkte staatliche Entwicklungszusammenarbeit mit 25 seiner 85 Partnerländer beenden. Für die bilaterale Zusammenarbeit in der Entwicklungshilfe gelten künftig neue Auflagen, wie Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Dienstag in Berlin sagte. "Unsere Partner müssen mehr Eigenleistung einbringen, eine gute Regierungsführung nachweisen, Menschenrechte wahren und Korruption bekämpfen." Müller betonte, Länder, die diese Vorgaben nicht erfüllen, schieden aber nicht aus der Entwicklungszusammenarbeit aus.

Textgröße ändern:

"Das heißt nicht, dass wir aussteigen, wir lassen niemanden zurück", erklärte er. Länder wie Myanmar und Burundi würden zwar nicht mehr direkt staatlich unterstützt. Deutschland werde aber die Arbeit der EU und multilateraler Institutionen sowie der Kirchen und der Zivilgesellschaft stärken und Investitionen der Privatwirtschaft fördern.

Dazu wolle sich das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) auch noch gezielter mit anderen Gebern, zum Beispiel Frankreich oder Großbritannien, abstimmen, um Doppelungen zu vermeiden und die Wirksamkeit zu erhöhen. "Es gibt Entwicklungsländer, in denen 30 und mehr Geber und Organisationen nebeneinander tätig sind", sagte Müller.

Außerdem soll es neue, sogenannte globale Partnerschaften mit Staaten wie Russland, China und Brasilien zum Schutz globaler Güter geben. Dabei gehe es darum, sich gemeinsam etwa für den Erhalt der Meere und der Biodiversität sowie den Klimaschutz einzusetzen.

Das Reformkonzept "BMZ 2030" sei ein "Reformkonzept für eine Welt im Umbruch", erklärte Müller. Ziel sei es, die Arbeit vor Ort wirksamer und effizienter gestalten. "Die Kleinteiligkeit der Projekte bindet zu viel Geld und Personal und hat zu wenig Tiefen- und Breitenwirkung." Auch die Strukturen der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sollen laut Müller auf den Prüfstand und verschlankt werden.

Müller stellte zudem das "Corona-Sofortprogramm" seines Hauses vor. Demnach wurden eine Milliarde Euro des BMZ-Haushalts umgeschichtet. Notwendig seien jedoch weitere drei Milliarden Euro insbesondere für Nothilfen in Flüchtlingsregionen. Darüber befinde er sich mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) derzeit im Gespräch.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Israel: 300 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

Nach der Ausweitung der israelischen Angriffe auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. "Allein in den letzten 24 Stunden wurden circa 300 Ziele getroffen, erklärte das Militär am Montag. Demnach war bei Angriffen auf die Finanzfirma Al-Kard Al-Hassan auch ein Bunker, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden.

Putin empfängt zum Brics-Gipfel im russischen Kasan

Rund 20 Staats- und Regierungschefs treffen sich ab Dienstag in Russland zum Gipfel der sogenannten Brics-Gruppe. An dem dreitägigen Treffen in Kasan im Südwesten des Landes werden neben Kreml-Chef Wladimir Putin voraussichtlich unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Massud Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem den indischen Regierungschef Narendra Modi und der türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Scholz empfängt finnischen Präsidenten Alexander Stubb in Berlin

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt am Dienstag (16.00 Uhr) den finnischen Präsidenten Alexander Stubb zu einem Arbeitsbesuch im Kanzleramt. In dem Gespräch der beiden Politiker soll es nach Angaben der Bundesregierung um die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Finnland sowie um europapolitische Fragen gehen. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist zudem die euro-atlantische Sicherheit und besonders die Zusammenarbeit in der Nato Gesprächsthema. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant.

CDU in Sachsen startet Sondierungsgespräche mit BSW und SPD

Mehr als sieben Wochen nach der Landtagswahl in Sachsen nimmt die CDU mit dem BSW und der SPD am Dienstag (9.45 Uhr) in Dresden Sondierungsgespräche über eine mögliche Regierungsbildung auf. Die Spitzengremien der drei Parteien hatten in der vergangenen Woche mit entsprechenden Beschlüssen den Weg dafür frei gemacht.

Textgröße ändern: