Deutsche Tageszeitung - Anfragen bei Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" haben 2019 zugenommen

Anfragen bei Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" haben 2019 zugenommen


Anfragen bei Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" haben 2019 zugenommen
Anfragen bei Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" haben 2019 zugenommen / Foto: ©

Die Zahl der Anfragen beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" hat im vergangenen Jahr weiter zugenommen. 2019 fanden dort 44.700 Beratungen statt, 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Bundesfamilienministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Insgesamt habe es seit dem Start des Hilfetelefons im März 2013 fast 230.000 Beratungen gegeben.

Textgröße ändern:

Hauptthema war demnach häusliche Gewalt, an zweiter Stelle sexualisierte Gewalt. 22 Prozent der Ratsuchenden seien an Frauenhäuser vermittelt worden, zahlreiche weitere Frauen an Hilfsangebote vor Ort. Die Zunahme der Anfragen führte das Ministerium auch darauf zurück, dass die Bekanntheit des Hilfetelefons stetig zunehme.

Einen deutlichen Zuwachs um 29 Prozent auf rund 3500 Fälle gab es demnach im vergangenen Jahr bei fremdsprachigen Beratungen. Am häufigsten sei das Angebot hier auf Arabisch, Farsi/Dari und Russisch nachgefragt worden.

"Das Hilfetelefon kann ein Rettungsanker sein, es ist für viele betroffene Frauen buchstäblich die erste Hilfe, um der Gewalt zu entgehen“, betonte Ministerin Franziska Giffey (SPD). "Die Zahlen für 2019 zeigen aufs Neue, wie wichtig diese erste Anlaufstelle für die Betroffenen ist."

Sie hob auch hervor, in der Corona-Krise sei dieses Angebot noch wichtiger geworden. Giffey hatte deswegen vergangene Woche eine Aktion gemeinsam mit Supermarktketten und Discountern gestartet, um ihre Aktion "Stärker als Gewalt" besser bekannt zu machen. Bundesweit sollen den Angaben des Ministeriums zufolge in etwa 26.000 Supermärkten Plakate im Kassenbereich, an den Ein- und Ausgängen und an den Schwarzen Brettern aufgehängt werden, die über Hilfsangebote gegen häusliche Gewalt informieren.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Israel führt "Präventivschlag" gegen Iran aus - Iran startet Gegenangriff

Israel hat in der Nacht zu Freitag einen Großangriff auf den Iran gestartet. Der Militärschlag richte sich gegen Atomanlagen und militärische Ziele, erklärte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Verteidigungsminister Israel Katz sprach aufgrund des weit fortgeschrittenen iranischen Atomprogramms von einem "Präventivschlag". Bei den Angriffen wurden ranghohe Militärs getötet, darunter der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, und Armeechef Mohammed Bagheri. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei drohte Israel mit folgenschweren Konsequenzen. Der Iran startete offenbar einen Gegenangriff.

Mützenich: Angriff auf Iran bedeutet große Eskalationsgefahr

Der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich hat nach dem Angriff Israels auf den Iran vor einem Flächenbrand im Nahen Osten gewarnt. Der Militäreinsatz bedeute "eine große Eskalationsgefahr", sagte Mützenich am Freitagmorgen im Deutschlandfunk. Er sehe "große Gefahren in diesen Stunden und Minuten und in den nächsten Tagen" und er hoffe, dass die Großmächte auf der Welt "klug genug sind, so gut wie möglich noch deeskalierend zu wirken".

Israels Armee: Iran näherte sich laut Geheimdienst bei Atomprogramm unumkehrbarer Schwelle

Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf den Iran damit begründet, dass sich die Islamische Republik bei ihrem Atomprogramm einer unumkehrbaren Schwelle genähert habe. In den vergangenen Monaten hätten "die gesammelten Geheimdienstinformationen Beweise dafür geliefert, dass sich das iranische Regime dem Punkt ohne Wiederkehr nähert", erklärte die israelische Armee am Freitag zu ihrem Militäreinsatz gegen den Iran. Die diesbezüglichen Bemühungen seien so weit gediehen, dass es der Führung in Teheran möglich geworden sei, "Uran auf militärisches Niveau anzureichern, wodurch das Regime in der Lage wäre, innerhalb kurzer Zeit eine Atomwaffe zu erhalten".

Chamenei droht Israel nach Angriffen auf Iran mit folgenschweren Konsequenzen

Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat Israel nach den tödlichen Angriffen auf den Iran mit folgenschweren Konsequenzen gedroht. Das "zionistische Regime" habe sich "auf ein bitteres und schmerzhaftes Schicksal eingestellt, das ihm mit Sicherheit zuteil werden wird", erklärte Chamenei. Zuvor hatten iranische Medien gemeldet, dass der Chef der berüchtigten Iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, bei einem israelischen Luftangriff getötet und neben Zielen in der Hauptstadt Teheran unter anderem die Atomanlage Natanz getroffen worden sei.

Textgröße ändern: