
US-Verfassungsrichterin Ginsburg erneut im Krankenhaus

Die US-Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg ist erneut ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die 87-Jährige sei in einem New Yorker Hospital einem nur "minimalen" Eingriff an einem Gallengang unterzogen worden, teilte das Oberste Gericht des Landes am Mittwoch im Washington mit. Ginsburg gehört dem linksliberalen Flügel am Supreme Court an. Ihre Gesundheitsprobleme schüren in ihrer Anhängerschaft immer wieder Sorgen hinsichtlich der künftigen personellen Zusammensetzung des mächtigen Gerichts.
Bei dem Eingriff am Mittwoch wurde nach Angaben des Supreme Court ein Stent überprüft, der Ginsburg im vergangenen August in einen Gallengang eingesetzt worden war. Ein Stent ist ein Implantat, mit dem Gefäße oder Organe offengehalten werden. Die Richterin erhole sich von dem Eingriff und werde voraussichtlich das Krankenhaus am Ende der Woche wieder verlassen können, hieß es in der Mitteilung.
Ginsburg hatte bereits Mitte des Monats eine Nacht im Krankenhaus verbracht. Als Grund war damals der Verdacht auf eine Infektion genannt worden. Zudem teilte die 87-Jährige selber kürzlich mit, dass sie sich wegen einer erneut aufgetretenen Krebserkrankung einer Chemotherapie unterziehe. Der Leberkrebs sei im Februar entdeckt worden, eine Immuntherapie habe nicht angeschlagen. Die Chemotherapie zeige aber "positive Ergebnisse".
Ihren Richterposten könne sie aber weiter ausüben, versicherte Ginsburg. Sie hat wiederholt betont, dass sie sich nur dann aus dem Supreme Court zurückziehen würde, wenn sie sich nicht mehr imstande sähe, ihr Arbeitspensum zu bewältigen.
In dem neunköpfigen Richterkollegium am Supreme Court haben die konservativen Kräfte bereits ein Übergewicht, das bei Berufung eines konservativen Nachfolgers für Ginsburg weiter ausgebaut würde. US-Präsident Donald Trump hat seit seinem Amtsantritt zwei Konservative an den Supreme Court berufen. Die Richter am obersten US-Gericht werden auf Lebenszeit ernannt.
(I.Beryonev--DTZ)