Deutsche Tageszeitung - Regierung: 3000 Festnahmen und dutzende Verletzte bei Protesten in Belarus

Regierung: 3000 Festnahmen und dutzende Verletzte bei Protesten in Belarus


Regierung: 3000 Festnahmen und dutzende Verletzte bei Protesten in Belarus
Regierung: 3000 Festnahmen und dutzende Verletzte bei Protesten in Belarus / Foto: ©

Bei den Protesten gegen die umstrittene Präsidentschaftswahl in Belarus sind nach Angaben der Regierung landesweit rund 3000 Demonstranten festgenommen worden. Allein in der Hauptstadt Minsk habe es tausend Festnahmen gegeben, teilte am Montag das Innenministerium mit. Mehr als 50 Zivilisten und 39 Polizisten seien bei Zusammenstößen in der Nacht verletzt worden. Die Demonstranten hatten demnach Feuerwerkskörper gezündet, Barrikaden errichtet und die Polizei mit Wurfgeschossen attackiert.

Textgröße ändern:

Angaben von Aktivisten, wonach bei den Zusammenstößen auch ein Demonstrant getötet wurde, wies das Ministerium zurück. Die Menschenrechtsorganisation Viasna hatte zuvor mitgeteilt, ein junger Mann sei bei den Protesten von einem Polizeifahrzeug angefahren worden. Er habe dabei eine so schwere Kopfverletzung erlitten, dass Sanitäter sein Leben nicht mehr retten konnten.

In Minsk hatten sich Demonstranten und Polizisten am Sonntagabend gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Ungeachtet eines Demonstrationsverbots waren tausende Menschen im Zentrum der Hauptstadt auf die Straße gegangen. Die Sicherheitskräfte gingen mit Schockgranaten, Wasserwerfern und Gummigeschossen gegen die Protestierenden vor.

Die belarussischen Staatsmedien hatten zuvor erste Prognosen veröffentlicht, denen zufolge der langjährige Amtsinhaber Alexander Lukaschenko die Wahl mit überwältigender Mehrheit gewonnen hat. Am Montag erklärte ihn auch die Wahlkommission zum Sieger. Die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja forderte Lukaschenko zum Rückzug auf und erklärte sich selbst zur Wahlsiegerin.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Israel: Gaza-Hilfsschiff umgeleitet, Aktivisten sollen heimkehren

Israel hat das Gaza-Hilfsschiff "Madleen" vor seinem Eintreffen in dem Palästinensergebiet gestoppt. "Die 'Selfie-Yacht' der 'Promis' ist auf dem sicheren Weg zu Israels Küsten", das Segelschiff werde "in aller Sicherheit" umgeleitet, erklärte das israelische Außenministerium am Montag in Online-Netzwerken. Es sei geplant, dass die Aktivisten an Bord, zu denen die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Deutsche Yasemin Acar gehören, nach Hause zurückkehren.

Kolumbianischer Präsidentschaftskandidat schwebt nach Schüssen weiter in Lebensgefahr

Nach den Schüssen auf den kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe schwebt der 39-jährige Oppositionspolitiker weiter in Lebensgefahr. Nach einer ersten erfolgreichen Operation befinde sich Uribe weiter in einem "äußersten ernsten Zustand", sein Leben sei weiter in Gefahr, teilte am Sonntag (Ortszeit) das behandelnde Sante-Fe-Krankenhaus in der Hauptstadt Bogotá mit. "Er kämpft heftig um sein Leben", erklärte Uribes Ehefrau María Claudia Tarazona.

Grüne wollen AfD-Verbotsverfahren mit Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf den Weg bringen

Die Grünen im Bundestag wollen einen neuen Anlauf für ein AfD-Verbotsverfahren anstoßen – dieses Mal unter Beteiligung der Länder. "Bei der AfD handelt es sich um eine brandgefährliche Partei, die die Grundprinzipien unserer freiheitlichen Demokratie offen missachtet", sagten der stellvertretende Fraktionschef Konstantin von Notz und die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin, Irene Mihalic, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben).

Polizeibeauftragter kritisiert Folgen verstärkter Grenzkontrollen für Bundespolizisten

Der Bundespolizeibeauftragte Uli Grötsch hat negative Folgen der von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) erlassenen, verschärften Grenzkontrollen für die Polizeikräfte beklagt. In der "Rheinischen Post" wies Grötsch darauf hin, "dass wegen der Grenzkontrollen andere Dinge nicht mehr so gemacht werden können, wie es notwendig wäre". So fielen beispielsweise Übungen "einfach weg". "Das geht nicht", mahnte der Bundesbeauftragte.

Textgröße ändern: