Deutsche Tageszeitung - Scholz soll Kanzlerkandidat der SPD werden

Scholz soll Kanzlerkandidat der SPD werden


Scholz soll Kanzlerkandidat der SPD werden
Scholz soll Kanzlerkandidat der SPD werden / Foto: ©

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) soll seine Partei als Kanzlerkandidat in die nächste Bundestagswahl führen. Das erklärten die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans am Montag auf Twitter. "Wir freuen uns auf einen großartigen und erfolgreichen Wahlkampf", schrieben sie. Scholz schrieb auf Twitter, Präsidium und Vorstand der Partei hätten ihn auf Vorschlag der beiden Parteichefs einstimmig nominiert.

Textgröße ändern:

Zuletzt hatten sich die Hinweise verdichtet, dass bei der Suche nach einem Kanzlerkandidaten oder einer Kanzlerkandidatin die Wahl auf Scholz fallen würde. Er war bei der Mitgliederbefragung zur neuen SPD-Führung im vergangenen Jahr mit seiner Partnerin Klara Geywitz dem Duo Esken und Walter-Borjans knapp unterlegen. Während die Parteivorsitzenden für eine linke Ausrichtung der SPD stehen, vertritt Scholz den konservativeren Teil der Partei.

"Wir wissen, dass diese Entscheidung für einige eine unerwartete Wendung darstellt", schrieben Esken und Walter-Borjans am Montag. "Wir bitten um Vertrauen in unseren Weg."

Die beiden Vorsitzenden berichteten, sie hätten den Vizekanzler seit ihrem Amtsantritt "als einen verlässlichen und am Team orientierten Partner erlebt, der für sozialdemokratische Politik für dieses Land kämpfen kann und will und der mit uns die Vision einer gerechten Gesellschaft teilt". "Olaf hat den Kanzler-Wumms", urteilten sie.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil schrieb auf Twitter, das "enge Team aus Partei, Fraktion, Regierung und nun auch Kandidat ist perfekt". Die SPD sei bereit - "und ich hab richtig Bock auf Wahlkampf 2021".

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, der zwischenzeitlich ebenfalls als möglicher Kanzlerkandidat gehandelt worden war, erklärte in Berlin, Scholz habe "mit seinen großen politischen Erfahrungen in Regierung und Parlament sowie als Länderregierungschef bewiesen, dass er unser Land auch in schwierigen Zeiten führen kann". Die Fraktion werde Scholz "mit aller Kraft und Überzeugung unterstützen".

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Wadephul und europäische Kollegen treffen iranischen Außenminister in Genf

Angesichts der militärischen Eskalation zwischen dem Iran und Israel treffen sich am Freitag Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) und seine Kollegen aus Frankreich und Großbritannien mit dem iranischen Chefdiplomaten Abbas Araghtschi in Genf. Bei den Gesprächen soll es um eine Verhandlungslösung für das iranische Atomprogramm gehen, wie aus europäischen Diplomatenkreisen verlautete. EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wird ebenfalls teilnehmen.

Dodger-Stadion in Los Angeles verwehrt US-Einwanderungsbehörde Zutritt zu Gelände

In Los Angeles ist Beamten der US-Einwanderungsbehörde (ICE) der Zutritt zum berühmten Dodger-Stadion verwehrt worden. ICE-Beamte seien zum Stadion gekommen und hätten um Erlaubnis gebeten, "die Parkplätze zu betreten", erklärte das Team der Major League Baseball (MLB) am Donnerstag. Der Zutritt zum Gelände sei ihnen jedoch "von der Organisation verweigert" worden. Weiter hieß es, das Spiel der Mannschaft am gleichen Tag werde wie geplant stattfinden.

Ukrainerin bei iranischem Raketenangriff auf Israel getötet

Eine Ukrainerin ist bei einem iranischen Raketenangriff auf ein Wohngebäude in Bat Jam nahe der israelischen Metropole Tel Aviv getötet worden. Die 31-Jährige sei für die Behandlung ihrer an Leukämie erkrankten achtjährigen Tochter in Israel gewesen und gemeinsam mit dem Kind und seiner Großmutter bei dem Angriff am vergangenen Sonntag ums Leben gekommen, erklärten israelische Behörden am Donnerstag.

Israels Präsident Herzog: Tötung Chameneis ist kein Ziel

Israel zielt in dem Krieg mit dem Iran laut dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog nicht auf die Tötung von Irans oberstem Geistlichen Ayatollah Ali Chamenei ab. "Wir haben weder ein Ziel in Bezug auf Chamenei noch ein Ziel in Bezug auf einen Regimewechsel", sagte Herzog am Donnerstag der "Bild". Der Präsident schloss aber nicht aus, dass "dies eine Nebenwirkung mit großen historischen Konsequenzen sein könnte, die dem iranischen Volk zugutekommen würde."

Textgröße ändern: