
Algerischer Journalist nach Berichten über Proteste zu drei Jahren Haft verurteilt

Ein algerischer Journalist ist nach seiner Berichterstattung über die "Hirak"-Protestbewegung am Montag zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil gegen Chaled Drareni sei ohne Beweise gefällt worden, sagte sein Anwalt der Nachrichtenagentur AFP. Der 40-jährige Drareni war Ende März festgenommen worden. Ihm wurde eine "Gefährdung der nationalen Einheit" sowie der "Aufruf zu einer unbewaffneten Versammlung" vorgeworfen.
Viele Algerier werfen der Regierung des nordafrikanischen Landes Inkompetenz und Korruption vor. Die Proteste der "Hirak"-Bewegung hatten im Februar 2019 begonnen und im April vergangenen Jahres zum Rücktritt des seit 20 Jahren amtierenden Präsidenten Abdelaziz Bouteflika geführt. Der jetzige Staatschef Abdelmadjid Tebboune ist jedoch ein Vertrauter Bouteflikas - weshalb die Protestbewegung zunächst weiter mobil machte. Wegen der Corona-Pandemie wurden die wöchentlichen Demonstrationen aber seit März ausgesetzt.
(V.Sørensen--DTZ)