Deutsche Tageszeitung - Trump erwägt G7-Gipfel nach US-Wahl im November

Trump erwägt G7-Gipfel nach US-Wahl im November


Trump erwägt G7-Gipfel nach US-Wahl im November
Trump erwägt G7-Gipfel nach US-Wahl im November / Foto: ©

US-Präsident Donald Trump erwägt, den wegen der Corona-Pandemie verschobenen G7-Gipfel nach der US-Wahl am 3. November abzuhalten. Er neige dazu, das Treffen der Staats- und Regierungschefs sieben führender Industriestaaten "irgendwann nach" der Präsidentschaftswahl stattfinden zu lassen, sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Es gebe dann eine "bessere, ruhigere Atmosphäre" als vor der Wahl.

Textgröße ändern:

Trump ließ offen, ob der Gipfel als direktes Treffen oder wegen der Pandemie nur als Telefonkonferenz stattfinden soll. Er stellte erneut in Aussicht, dass an dem Gipfel nicht nur Vertreter der G7-Staatengruppe, sondern auch anderer Länder teilnehmen sollten: "Wir werden bestimmte Leute einladen, die nicht in der G7 sind."

Trump ließ diesmal aber offen, ob er den russischen Präsidenten Wladimir Putin einladen will. Dies hatte er im Juni aus Anlass der Verschiebung des Gipfels angekündigt. Russland war nach seiner Annexion der Krim-Halbinsel im Jahr 2014 aus der Staatengruppe ausgeschlossen worden, womit die G8 zur G7 geschrumpft war.

Die USA haben in diesem Jahr den Vorsitz der G7 inne. Der Gipfel war ursprünglich für Juni geplant gewesen, wurde von Trump dann aber wegen der Corona-Krise vertagt. Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre Teilnahme an dem Gipfeltermin im Juni abgesagt.

Trump fasste dann ins Auge, den Gipfel im September abzuhalten. Durch die Äußerungen des US-Präsidenten am Montag wurde aber deutlich, dass ein Termin für das Gipfeltreffen im kommenden Monat inzwischen eher unwahrscheinlich ist. Neben den USA und Deutschland gehören der G7 Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada und Japan an.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Israel führt "Präventivschlag" gegen Iran aus - Iran startet Gegenangriff

Israel hat in der Nacht zu Freitag einen Großangriff auf den Iran gestartet. Der Militärschlag richte sich gegen Atomanlagen und militärische Ziele, erklärte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. Verteidigungsminister Israel Katz sprach aufgrund des weit fortgeschrittenen iranischen Atomprogramms von einem "Präventivschlag". Bei den Angriffen wurden ranghohe Militärs getötet, darunter der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, und Armeechef Mohammed Bagheri. Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei drohte Israel mit folgenschweren Konsequenzen. Der Iran startete offenbar einen Gegenangriff.

Mützenich: Angriff auf Iran bedeutet große Eskalationsgefahr

Der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich hat nach dem Angriff Israels auf den Iran vor einem Flächenbrand im Nahen Osten gewarnt. Der Militäreinsatz bedeute "eine große Eskalationsgefahr", sagte Mützenich am Freitagmorgen im Deutschlandfunk. Er sehe "große Gefahren in diesen Stunden und Minuten und in den nächsten Tagen" und er hoffe, dass die Großmächte auf der Welt "klug genug sind, so gut wie möglich noch deeskalierend zu wirken".

Israels Armee: Iran näherte sich laut Geheimdienst bei Atomprogramm unumkehrbarer Schwelle

Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf den Iran damit begründet, dass sich die Islamische Republik bei ihrem Atomprogramm einer unumkehrbaren Schwelle genähert habe. In den vergangenen Monaten hätten "die gesammelten Geheimdienstinformationen Beweise dafür geliefert, dass sich das iranische Regime dem Punkt ohne Wiederkehr nähert", erklärte die israelische Armee am Freitag zu ihrem Militäreinsatz gegen den Iran. Die diesbezüglichen Bemühungen seien so weit gediehen, dass es der Führung in Teheran möglich geworden sei, "Uran auf militärisches Niveau anzureichern, wodurch das Regime in der Lage wäre, innerhalb kurzer Zeit eine Atomwaffe zu erhalten".

Chamenei droht Israel nach Angriffen auf Iran mit folgenschweren Konsequenzen

Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat Israel nach den tödlichen Angriffen auf den Iran mit folgenschweren Konsequenzen gedroht. Das "zionistische Regime" habe sich "auf ein bitteres und schmerzhaftes Schicksal eingestellt, das ihm mit Sicherheit zuteil werden wird", erklärte Chamenei. Zuvor hatten iranische Medien gemeldet, dass der Chef der berüchtigten Iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, bei einem israelischen Luftangriff getötet und neben Zielen in der Hauptstadt Teheran unter anderem die Atomanlage Natanz getroffen worden sei.

Textgröße ändern: