Deutsche Tageszeitung - Mosambik weist Verantwortung für Explosion im Libanon von sich

Mosambik weist Verantwortung für Explosion im Libanon von sich


Mosambik weist Verantwortung für Explosion im Libanon von sich
Mosambik weist Verantwortung für Explosion im Libanon von sich / Foto: ©

Die Regierung von Mosambik hat erstmals offiziell bestätigt, dass das im Libanon explodierte Ammoniumnitrat ursprünglich auf dem Weg in ihr Land gewesen war. Ein Regierungssprecher wies nach einer Kabinettssitzung am Dienstagabend allerdings jegliche Verantwortung für die verheerenden Explosionen zurück. Nicht das Ammoniumnitrat an sich sei das Problem, sondern die Lagerungsbedingungen und die Frage, warum das Material so lange im Hafen von Beirut gelagert gewesen war.

Textgröße ändern:

Wie die Firma Fabrica de Explosivos de Mocambique (FEM) der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, hatte sie 2013 das Ammoniumnitrat aus Georgien bestellt, aber nie erhalten. Stattdessen war das Schiff mit der 2750-Tonnen-Lieferung in Beirut beschlagnahmt worden. Aus Firmenkreisen hieß es, FEM habe nichts mit der Logistik zu tun gehabt und könne auch nicht erklären, warum die Ladung stecken blieb. Die Firma bekam stattdessen eine neue Lieferung mit einem anderen Schiff.

Ammoniumnitrat wird sowohl zur Herstellung von Düngemitteln als auch für Sprengstoffe benutzt und in Mosambik vor allem für den Bergbau eingesetzt. FEM ist laut eigenen Angaben in der Sprengstoffherstellung tätig. Die aufgehaltene Lieferung war seit der Beschlagnahmung ungesichert im Hafen von Beirut gelagert worden, bevor sie vergangene Woche detonierte. Bei den zwei Explosionen starben mehr als 170 Menschen, tausende weitere wurden verletzt.

Vergangene Woche noch hatten mosambikanische Behörden jegliche Kenntnis von dem beschlagnahmten Frachter "Rhosus" und dessen Lieferung bestritten. Regierungssprecher Filimão Suaze sagte nun, es sei nicht Sache mosambikanischer Unternehmen, zu erklären, "warum das Schiff im Hafen von Beirut beschlagnahmt wurde und warum die Explosion stattfand".

Suaze betonte, dass die Häfen seines Landes in den vergangenen fünf Jahren mindestens vier Millionen Tonnen Ammoniumnitrat abgefertigt hätten - ohne bekannte Unfälle. Er versicherte, dass in seinem Land "alles dafür getan wird, dass wir nicht solche Situationen wie in Beirut haben".

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Netanjahu: Für Geisel-Rückkehr zu befristeter Waffenruhe im Gazastreifen bereit

Israel ist nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu zu einer befristeten Waffenruhe im Gazastreifen bereit, um die Rückkehr der dort noch festgehaltenen israelischen Geiseln zu ermöglichen. "Wenn es eine Möglichkeit für eine befristete Waffenruhe zur Befreiung von Geiseln gibt: Wir sind bereit", sagte Netanjahu am Mittwochabend bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Von den noch immer von der Hamas in dem Palästinensergebiet festgehaltenen Geiseln seien 20 "sicher am Leben".

Trotz Korruptionsvorwürfen: USA nehmen Luxusjet aus Katar als Geschenk an

Trotz Korruptionsvorwürfen hat die US-Regierung einen Luxusjet aus Katar offiziell als Geschenk angenommen. Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Mittwoch in Washington umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen an, damit die Boeing 747 "für den Transport des Präsidenten der Vereinigten Staaten verwendet" werden könne. Um den Verdacht der Bestechlichkeit von Präsident Donald Trump auszuräumen, geht die 400 Millionen Dollar teure "Spende" aus Katar offiziell an das Pentagon.

Alle AfD-Kandidaten für Ausschussvorsitze im Bundestag gescheitert

Der AfD kann auch im neu gewählten Bundestag keine Vorsitzenden in den Ausschüssen stellen. In sechs von 24 Bundestagsausschüssen hatte die AfD einem festgelegten Schlüssel zufolge das Vorschlagsrecht für den Vorsitz - allerdings fielen alle sechs ihrer Kandidatinnen und Kandidaten bei den Wahlen am Mittwoch in den Ausschüssen durch. Die anderen Fraktionen verweigerten ihnen die erforderliche Mehrheit. Diese Ausschüsse werden nun zunächst kommissarisch von Vertreterinnen und Vertetern der anderen Fraktionen geführt.

Weiße Südafrikaner: Trump macht Präsident Ramaphosa schwere Vorwürfe

US-Präsident Donald Trump hat dem südafrikanischen Staatschef Cyril Ramaphosa bei einem Empfang im Weißen Haus schwere Vorwürfe gemacht. Trump verlangte von Ramaphosa am Mittwoch "Erklärungen" für das Schicksal weißer Farmer in Südafrika. Die Menschen würden in ihrer Heimat "hingerichtet" und ihr Land werde beschlagnahmt, sagte Trump.

Textgröße ändern: