Deutsche Tageszeitung - Das SID-Kalenderblatt am 10. Februar: Kasparow verliert gegen Schachcomputer "Deep Blue"

Das SID-Kalenderblatt am 10. Februar: Kasparow verliert gegen Schachcomputer "Deep Blue"


Das SID-Kalenderblatt am 10. Februar: Kasparow verliert gegen Schachcomputer "Deep Blue"
Das SID-Kalenderblatt am 10. Februar: Kasparow verliert gegen Schachcomputer "Deep Blue" / Foto: ©

Es war das große Duell Mensch gegen Maschine, es ging um die "Ehre der Menschheit". So sah es zumindest der damalige Schach-Weltmeister Garri Kasparow. Der Russe trat am 10. Februar 1996 in Philadelphia gegen den eigens dafür hergestellten Supercomputer "Deep Blue" des amerikanischen IT-Unternehmens IBM an - und verlor gleich die erste Partie.

Textgröße ändern:

37 Züge dauerte es, ehe Kasparow aufgeben musste. Deep Blue spielte Weiß und bezwang die Sizilianische Verteidigung von Kasparow. Ein historischer Moment: Erstmals musste sich ein Mensch unter klassischen Turnierbedingungen mit Bedenkzeit einem Schachcomputer geschlagen geben.

Gut für den damals 32-Jährigen: Das Duell dauerte insgesamt sechs Partien, der Weltmeister kam zurück und gewann mit 4:2. Viel schlimmer: Im Jahr darauf glückte Deep Blue die Revanche.

Die Entwickler um Hsu Feng-hsiung rüsteten Deep Blue noch einmal auf, verdoppelten seine Leistung, bis zu 200 Millionen Stellungen konnte der Computer innerhalb einer Sekunde nun berechnen. Die finale Version sah aus wie ein Kühlschrank, bestand aus zwei schwarzen jeweils zwei Meter hohen Türmen.

Deep Blue wurde schier übermächtig, obwohl er laut Kasparow nicht fehlerfrei spielte. Doch auch das zuvor unantastbare Schach-Genie war nicht in Bestform, zeigte Nerven und bezeichnete seine Vorstellung im Anschluss als "peinlich".

Und so kam es, dass Kasparow das zweite Duell mit 2,5:3,5 verlor. Eine Niederlage, die ihn noch 20 Jahre lang hartnäckig beschäftigte. Für die Entwickler von Systemen künstlicher Intelligenz (KI) war es derweil ein Meilenstein.

(U.Kabuchyn--DTZ)

Empfohlen

Traumtor von Terrier: Leverkusen gewinnt Derby gegen Köln

Erst Chancenwucher, dann Traumtor: Bayer Leverkusen hat den 1. FC Köln in einem intensiven Rheinderby niedergerungen und in der Fußball-Bundesliga zurück in die Erfolgsspur gefunden. Nach zwei Liganiederlagen in Folge bezwang die Werkself den Rivalen auch dank eines überragenden Hackentreffers von Martin Terrier mit 2:0 (0:0) und sprang zurück auf einen Champions-League-Platz - die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt waren am Nachmittag vorbeigezogen.

Trotz "Heimspiel" in Sinsheim: HSV auswärts weiter schwach

Trotz des "Heimspiels" in Sinsheim: Der Hamburger SV kann in der Fremde einfach nichts holen. Der schwache Aufsteiger verlor am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga 1:4 (0:2) bei der TSG Hoffenheim und wartet seit über siebeneinhalb Jahren auf einen Erstliga-Auswärtssieg.

DSV-Frauenstaffel läuft aufs Podium

Die deutsche Frauen-Staffel hat beim Weltcup in Hochfilzen auch ohne die erkrankten Franziska Preuß und Selina Grotian den erhofften Podiumsplatz erreicht. Beim Rennen über die 4x6 km wurden Anna Weidel, Julia Tannheimer, Janina Hettich-Walz und Vanessa Voigt Dritte und leisteten Wiedergutmachung für das Staffel-Debakel von Östersund. Zum Weltcup-Auftakt hatte das DSV-Quartett in der Besetzung Preuß, Voigt, Hettich-Walz und Grotian nur den indiskutablen elften Rang belegt.

Paderborn stürzt Karlsruhe tiefer in die Krise

Der SC Paderborn hat seine Niederlagenserie in der 2. Bundesliga beendet und sich im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Die Mannschaft von Trainer Ralf Kettemann siegte beim immer weiter abstürzenden Karlsruher SC mit 4:0 (0:0) und kletterte nach zuvor drei Pleiten zunächst auf den zweiten Tabellenplatz.

Textgröße ändern: