
Frankfurt blamiert sich - BVB dank Torgarant Haaland souverän

Titelverteidiger Borussia Dortmund und Finalgegner RB Leipzig haben ihre Auftakthürden im DFB-Pokal souverän gemeistert, Eintracht Frankfurt und Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth sind hingegen böse gestolpert. Der VfL Wolfsburg, der 1. FC Köln und der FSV Mainz 05 wendeten derweil erst in einer Zusatzschicht eine Blamage gerade noch ab. Eine Woche vor dem Saisonstart sind viele Fußball-Bundesligisten von ihrer Bestform noch weit entfernt.
Frankfurt patzte mit dem neuen Trainer Oliver Glasner mit 0:2 (0:0) beim Drittligisten Waldhof Mannheim. Marcel Seegert (48.) und Joseph Boyamba (52.) trafen gegen die Eintracht, die mit dem Ergebnis noch gut bedient war. Martin Hinteregger sah wegen wiederholten Foulspiels (62.) zudem Gelb-Rot. "Der Sieg der Mannheimer war verdient. Wir haben es einfach über längere Zeit nicht geschafft, Torgefahr zu entwickeln", sagte Glasner: "Nach dem zweiten Gegentor haben wir den Kopf und die Struktur verloren."
Die Aufstiegseuphorie der Fürther erhielt durch das 4:5 im Elfmeterschießen beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 einen herben Dämpfer. Trainer Stefan Leitl blieb aber gelassen. "Ich weiß nicht, warum ich da jetzt großartig einwirken müsste", sagte Leitl. Er wolle die unerwartete Pleite nicht "zu hoch hängen". Nach 90 Minuten und der Verlängerung stand es 2:2, dann scheiterten Branimir Hrgota und Maximilian Bauer im Nervenspiel Elfmeterschießen an Torhüter Marco Flügel.
Der BVB konnte sich unterdessen wieder einmal auf Sturmjuwel Erling Haaland verlassen. "Jedes Tor ist speziell für mich - egal gegen wen - und wie es gefallen ist", sagte der Torgarant nach seinem Dreierpack (26., 31., Foulelfmeter, 51.) beim lockeren 3:0 (2:0) beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden: "Es ist einfach schön, wieder zurück zu sein."
Deutlich schwerer taten sich andere Favoriten. Der VfL Wolfsburg quälte sich mit dem neuen Coach Mark van Bommel zu einem 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung beim Regionalligisten Preußen Münster. Dabei rettete Josip Brekalo (90.) die Wölfe in der regulären Spielzeit vor dem Aus, dann trafen Torjäger Wout Weghorst (103.) und 1:3 Ridle Baku (120.+1).
Köln benötigte beim Regionalligisten Carl Zeiss Jena das Elfmeterschießen - dort siegten die Rheinländer 4:2. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung stand es 1:1 (1:1, 0:1). In den Nervenkrimi vom Punkt musste auch Mainz beim Viertligisten SV Elversberg. Jonathan Burkardt (89., 116.) hatte beim 2:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung einen Doppelpack erzielt. Das Elfmeterschießen entschied Mainz mit 8:7 für sich.
Hertha BSC mühte sich dank eines Tores von Davie Selke (90.+1) zu einem 1:0 (0:0) beim Drittligisten SV Meppen. Stadtrivale Union Berlin gewann nach einem Tor von Max Kruse (23.) 1:0 (1:0) beim Drittligisten Türkgücü München.
Wesentlich entspannter verlief der Pokalauftakt für Jesse Marsch als neuer Trainer des Vizemeisters Leipzig. "Wir haben viel Leidenschaft von unseren Fans erlebt - und von unserer Mannschaft auf dem Platz", sagte der US-Amerikaner nach dem ungefährdeten 4:0 (2:0) beim Zweitligisten SV Sandhausen. Willi Orban (19.), Amadou Haidara (45.), Christopher Nkunku (60.) und Dominik Szoboszlai (81.) sorgten für die Treffer.
Bayer Leverkusen löste seine Pflichtaufgabe durch ein 3:0 (2:0) beim Regionalligisten Lok Leipzig. Der VfB Stuttgart gewann standesgemäß 6:0 (2:0) beim BFC Dynamo in Berlin. Der FC Augsburg siegte beim Toni-Kroos-Heimatklub Greifswalder FC trotz Rückstands nach 94 Sekunden mit 4:2 (1:1).
Mehr Mühe hatten Aufsteiger VfL Bochum (2:1 n.V. beim Wuppertaler SV) und Arminia Bielefeld (6:3 bei der SpVgg Bayreuth). "Man hat gesehen, dass wir noch ganz viel Arbeit vor uns haben", sagte Bochums Trainer Thomas Reis nach dem späten Siegtreffer von Robert Tesche (111.).
Auch Bundesligaabsteiger Schalke 04 zog durch ein 4:1 (1:1) beim Fünftligisten FC 08 Villingen in die zweite Runde ein, die ohne Werder Bremen stattfindet. Die Hanseaten verloren das Nordduell beim Drittligisten VfL Osnabrück mit 0:2 (0:1).
(L.Svenson--DTZ)