
Athletenvertreter wollen professioneller werden - Vereinsgründung geplant

Die Pläne für eine eigenständige Interessenvertretung der deutschen Sportler werden konkreter. Wie ARD und Deutschlandfunk (DLF) am Samstag berichteten, sollen die deutschen Athleten bei ihrer Vollversammlung Mitte Oktober über die Gründung eines unabhängigen Vereins abstimmen. Eine Loslösung der Athletenkommission vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) soll es allerdings nicht geben.
"In der Form, wie wir derzeit aufgestellt sind, sind wir maßlos überfordert", sagte DOSB-Athletensprecher Max Hartung dem DLF: "Die Komplexität der Aufgaben im vergangenen Jahr war der Auslöser, nach dem wir gesagt haben: Das ist in der Form nicht machbar, und wir brauchen eine unabhängige Organisation, die das in die Hände nimmt." Als Beispiele nannte Hartung den russischen Dopingskandal oder die Reform des deutschen Leistungssport.
Angedacht ist die Gründung des Vereins "Athleten Deutschlands". Drei beim Verein angestellte hauptamtliche Kräfte sollen die Athletenkommission fachlich unterstützen und ihr zuarbeiten.
"Wir wollen natürlich weiter mit DOSB und Verbänden zusammenarbeiten. Wir haben uns mit der Vereinsgründung eine Konstellation überlegt, die die Athletenkommission wie sie jetzt besteht, erhält. So dass wir uns nicht abnabeln vom DOSB", sagte Hartung: "Wir wollen im Verband bleiben. Aber wir wollen das, was es gibt, durch eine starke Organisation stützen und besser machen."
Offen ist noch die Finanzierung des Vereins. Die Athletenkommission hofft dabei vor allem auf die Unterstützung der Politik. Bei einer Anhörung vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestags im März hatten Vertreter mehrerer Parteien bereits Sympathien für eine professionellere Athletenkommission geäußert.
(B.Izyumov--DTZ)