Deutsche Tageszeitung - Chiefs-Spektakel im Swift Bowl: "Das ist noch lange nicht das Ende"

Chiefs-Spektakel im Swift Bowl: "Das ist noch lange nicht das Ende"


Chiefs-Spektakel im Swift Bowl: "Das ist noch lange nicht das Ende"
Chiefs-Spektakel im Swift Bowl: "Das ist noch lange nicht das Ende" / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Als die kitschigste aller NFL-Saisons ein hollywoodreifes Ende fand, tanzte Taylor Swift wie wild durch ihre VIP-Loge. Unten, auf dem Rasen des Zwei-Milliarden-Dollar-Raumschiffs Allegiant Stadium von Las Vegals, umschwirrte das rot-gelbe Konfetti die Super-Bowl-Helden der Kansas City Chiefs. Es war die perfekte Verschmelzung von Sport, Glamour und Pop-Kultur - ein unglaublicher Glücksfall für die National Football League.

Textgröße ändern:

"Das bedeutet mir alles. Das ist legendär", rief Star-Quarterback Patrick Mahomes nach dem spektakulären 25:22 n.V. gegen die San Francisco 49ers. "Ich bin so stolz auf meine Jungs. Wir werden heute Nacht feiern, wir werden zu Hause feiern - und das ist noch lange nicht das Ende." Taylor Swift und ihr Freund Travis Kelce, der "Viva Las Vegas" anstimmte, fielen sich weinend in die Arme.

Der 58. Super Bowl elektrisierte Amerika noch mehr als sonst. Der Pop-Weltstar Swift hatte dem Entertainment-Giganten NFL ein neues Millionenpublikum erschlossen - weiblicher, jünger, mit enormer Social-Media-Kompetenz. Alle schauten auf das Highlight des Jahres an der Interstate 15, in der weltberühmten Nachbarschaft des Bellagio, des MGM Grand und des Mandalay Bay Resort and Casino. Sie wurden nicht enttäuscht.

Passenderweise passierte beim weltgrößten Sport-Spektakel erst einmal: so gut wie nichts. 49ers-Star Christian McCaffrey ließ beim Laufen den Ball fallen, die Quarterbacks tauschten ein paar kurze Drives mit wenigen Pässen, aber vielen Strafen aus. Ohne die ikonische Werbung, die sieben Millionen Dollar für 30 Sekunden kostete und einen aberwitzigen Spot von Paramount+ (mit Star-Trek-Idol Patrick Stewart und dem Comic-Schweinchen Peppa Pig) als Höhepunkt hatte, wäre es beinahe langweilig gewesen.

Kicker Jake Moody traf dann für die 49ers aber das längste Field Goal der Super-Bowl-Geschichte (55 Yards), und es ging langsam los. Mahomes warf einen sensationellen tiefen Pass auf Mecole Hardman, der in der Overtime das Spiel entscheiden sollte, doch im folgenden Play unterlief Running Back Isiah Pacheco ein Ballverlust. Und Kelce? Der ging plötzlich fauchend auf Andy Reid los, rempelte seinen Coach sogar an. Ein extrem ungewöhnlicher Moment - ebenso wie der furchtbare Achillessehnenriss von 49ers-Linebacker Dre Greenlaw bei einem Hüpfer an der Seitenlinie.

Den ersten Touchdown warf schließlich weder Mahomes noch sein Gegenüber, "Mister Irrelevant" Brock Purdy, sondern ein Wide Receiver. Jauan Jennings krönte einen wilden Trickspielzug mit seinem Pass auf McCaffrey. Doch niemand im Football würde den Fehler begehen, Mahomes abzuschreiben. Der nun dreimalige Champion wollte kontern, er warf aber unmittelbar nach der mittelmäßigen Halbzeitshow von Usher eine bittere Interception.

Die Offensive der Chiefs kam einfach nicht in Gang, immerhin aber verbesserte Harrison Butker Moodys Rekord um zwei Yards. Dann halfen die 49ers mit einem Fumble nach, ein 16-Yard-Pass von Mahomes auf Marquez Valdes-Scantling brachte den Chiefs die erste Führung im Spiel. Jauan Jennings trug den Ball dann selbst in die Endzone, es ging hin und her. Taylor Swift kaute Fingernägel. Und sie jubelte am Ende.

Im Wüstenparadies der Glücksritter und Spieler war Swift auch der Liebling der Wettanbieter. Zocker konnten darauf setzen, welche Lippenstiftfarbe das Musik-Idol auftragen würde (selbstverständlich rot), wieviele Swift-Einblendungen es während der Nationalhymne gibt keine!) - und ob Travis Kelce noch auf dem Feld zum Heiratsantrag aufs Knie geht (zum Glück nein, das Internet wäre wohl implodiert). Dass Swift allerdings unter Jubel in der Loge ein Bier auf ex trinken und den leeren Becher auf den Tisch knallen würde, darauf hatte wohl niemand gewettet. Auf den Sieg der Chiefs schon eher.

(M.Travkina--DTZ)

Empfohlen

Olympische Spiele in Paris nach spektakulärer Eröffnungsfeier im Regen auf der Seine eröffnet

Es waren Wasserspiele der Superlative und eine bewegende Hommage an Frankreich in all seiner Diversität: Bei strömendem Regen haben Hunderttausende in Paris am Freitagabend begeistert die Bootsparade der Olympia-Teilnehmer und die spektakulären Show-Einlagen gefeiert. Das deutsche Olympia-Team defilierte - wegen der französischen Bezeichnung "Allemagne" - als eines der ersten der insgesamt 85 auf der Seine fahrenden Boote, die von den Zuschauern am Ufer und auf den Brücken bejubelt wurden.

Macron eröffnet Sommerspiele - Duo entzündet Feuer

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Olympischen Sommerspiele in Paris nach einer pompösen und einzigartigen Show auf der Seine eröffnet. Nach einem Spektakel im strömenden Regen sprach Macron um 22.53 Uhr die Schlussworte der traditionellen Formel. Um 23.22 Uhr entzündeten die frühere Top-Leichtathletin Marie-Jose Perec und Judo-Ikone Teddy Riner das Olympische Feuer. Sie waren die letzten von rund 11.000 Fackelläuferinnen und -läufern.

Macron eröffnet Olympische Sommerspiele

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat die Olympischen Sommerspiele in Paris nach einer pompösen und einzigartigen Show auf der Seine eröffnet. Nach einem Spektakel im strömenden Regen sprach Macron um 22.53 Uhr die Schlussworte der traditionellen Formel.

Fröhlich und sympathisch: Deutsches Team auf der Seine

Anna-Maria Wagner winkte mit der linken Hand, Dennis Schröder reckte seine rechte Faust in den Himmel - und zusammen hielten sie dabei stolz die deutsche Fahne: Die deutsche Olympiamannschaft hat sich mit ihren beiden Fahnenträgern den 300.000 Zuschauern in Paris und weltweit einem Milliardenpublikum an den Fernsehern fröhlich und sympathisch präsentiert. Unter dem Jubel der Zuschauer trugen Wagner und Schröder Fischerhüte auf dem Kopf und eine violette Scherpe um den Oberkörper.

Textgröße ändern: