Deutsche Tageszeitung - Hitzlsperger forciert Wandel im Umgang mit Homosexualität

Hitzlsperger forciert Wandel im Umgang mit Homosexualität


Hitzlsperger forciert Wandel im Umgang mit Homosexualität
Hitzlsperger forciert Wandel im Umgang mit Homosexualität / Foto: © SID

Der frühere Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat erneut für einen Wandel im Umgang mit Homosexualität geworben. "Hoffentlich kann man irgendwann diesen Zwischenschritt des Outens weglassen und sagen: Das ist mein Freund", sagte der 41-Jährige dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Hitzlsperger hatte 2014 seine Homosexualität öffentlich gemacht und seitdem wiederholt andere homosexuelle Profis zum Coming-out ermutigt.

Textgröße ändern:

Dabei glaubt der heutige TV-Experte nicht, "dass es irgendwann egal ist", was Profi-Fußballer privat machen. "Sie sind mehr als nur die Spieler, die auf dem Platz stehen. Sie sind prominent, deswegen haben sie ein Publikum", sagte Hitzlsperger. Er hoffe vielmehr, dass sich homosexuelle Profis mit ihren Partnern irgendwann "ohne das Brimborium, was auch ich gemacht habe", zeigen könnten: "Heterosexuelle outen sich schließlich auch nicht."

Dafür sei laut Hitzlsperger jedoch noch einiges zu tun. Die vermeintliche Toleranz der FIFA - und ihres Präsidenten Gianni Infantino - die mit dem Verbot der One-Love-Kapitänsbinde bei der WM in Katar ganz klar an ihre Grenzen stieß, sieht der frühere Stuttgarter kritisch. "Der Weltverband ist ein eigener Kosmos – und der Anführer hat eine erstaunliche Karriere hingelegt", sagte Hitzlsperger.

Die habe der FIFA-Boss laut Hitzlsperger einschlagen können, "weil er es geschafft hat, immer mehr Geld für das Fußballsystem einzusammeln und zu verteilen. Und so kann er heute die Regenbogenflagge zeigen und morgen seinen Wohnsitz nach Katar verlegen." Das sei zwar "machtpolitisch beeindruckend, aber für die Fußballfans total absurd", sagte Hitzlsperger.

Die Aussagen in der Rede von Infantino, in der er sich bei der WM im Emirat unter anderem als Homosexuellen dargestellt hatte, zeigten laut Hitzlsperger "die Absurdität des Ganzen": "Er hat es selber gesagt, er sucht sich aus, was er heute ist. Die Leute schmunzeln, wundern sich, doch am nächsten Tag wird angepfiffen und alles ist gut." Getroffen hätten Hitzlsperger diese Worte jedoch nicht: "Er kann mich mit seinen Aussagen nicht verletzen."

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

"Muss nicht mit ihm reden": Deco zeigt ter Stegen die Tür

Sportdirektor Deco hat Kapitän Marc-André ter Stegen in seltener Offenheit die Tür beim FC Barcelona gewiesen. "Ich muss nicht mit ihm reden", sagte der frühere Mittelfeldstar der Katalanen der Zeitung La Vanguardia und betonte: "Meine Pflicht ist es, die bestmögliche Mannschaft für den Trainer aufzubauen."

Medien: Hertha BSC in Gesprächen mit Rangnick

Fußball-Zweitligist Hertha BSC arbeitet angeblich an einem personellen Coup. Wie die Bild am Sonntag berichtet, befinden sich die Berliner in Gesprächen mit Ralf Rangnick. Mit dem 66-Jährigen - derzeit Trainer der österreichischen Nationalmannschaft - soll es bereits ein Treffen in Wien gegeben haben. Das Blatt beruft sich dabei auf österreichische Verbandskreise. Hertha BSC wollte sich auf SID-Nachfrage nicht zu den Gerüchten äußern.

Hartenstein: "Ganze Karriere war irgendwie Spiel sieben"

Die Spieler von Oklahoma City Thunder geben sich vor dem entscheidenden siebten Finalspiel um den NBA-Titel betont gelassen. "Meine ganze Karriere war irgendwie ein Spiel sieben", sagte der deutsche Center Isaiah Hartenstein nach dem Training am Samstag: "Es mag komisch klingen, aber wahrscheinlich war ich vor einem Trainingslager nervöser, als ich nur einen Vertrag für dieses Trainingslager hatte."

Fluminense übernimmt Tabellenführung in der BVB-Gruppe

Der brasilianische Fußball-Spitzenklub Fluminense liegt bei der Klub-WM dank eines Comeback-Sieges auf Achtelfinalkurs. Das Team aus Rio de Janeiro bezwang Ulsan HD aus Südkorea mit 4:2 (1:2) und eroberte in der Gruppe F die Tabellenführung vor Borussia Dortmund. Zwischen den Brasilianern und dem Fußball-Bundesligisten kommt es somit am letzten Spieltag zu einem Fernduell um den Gruppensieg.

Textgröße ändern: