Deutsche Tageszeitung - Hoeneß "fassungslos" über Transfersommer: "Völlig gaga"

Hoeneß "fassungslos" über Transfersommer: "Völlig gaga"


Hoeneß "fassungslos" über Transfersommer: "Völlig gaga"
Hoeneß "fassungslos" über Transfersommer: "Völlig gaga" / Foto: © SID

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat heftige Kritik am Transfer-Wahnsinn in diesem Sommer geübt und den deutschen Fußball vor den Folgen gewarnt. Er sei "fassungslos, was in den letzten sechs bis acht Wochen im internationalen Fußball passiert ist. Ich finde es völlig verrückt, was da abgeht", sagte Hoeneß bei einer Gala der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Berlin vor 160 Gästen aus Sport, Medien, Politik und Wirtschaft.

Textgröße ändern:

"Wenn wir nicht aufpassen, werden die Leute irgendwann fragen: 'Sind die eigentlich noch bei Verstand?' Ich arbeite für 2000 bis 3000 Euro netto im Monat, und gleichzeitig werden für mittelklassige Spieler 30, 40, 50 Millionen ausgegeben", ergänzte der 73-Jährige. Die englische Premier League hatte die Rekordsumme von knapp 3,6 Milliarden Euro für neue Spieler ausgegeben. Dies sei, so Hoeneß, "völlig gaga".

Man müsse deshalb im deutschen Fußball "einen eigenen Weg gehen. Ich bitte alle hier im Raum, das Geld, das alles verdirbt, niemals anzunehmen", forderte Hoeneß, der bei der Veranstaltung den Ehrenpreis der DFL erhielt. Deutschland müsse "wieder eine Führungsrolle übernehmen", führte der frühere Manager weiter aus. Man müsse "Stärke zeigen und uns nicht vom Geld der Araber, amerikanischer Hedgefonds oder Oligarchen abhängig machen."

Angesichts des finanziellen Ungleichgewichts sieht Hoeneß seinen FC Bayern in der kommenden Saison in der Champions League nur als Außenseiter. "Ich kann nur sagen, dass ich mich auf die kommende Saison freue, weil wir so wie Hoffenheim in die Champions-League-Saison gehen. Und genau das ist unsere Chance", sagte Hoeneß.

Selbst Bundeskanzler Friedrich Merz, Gast bei der Gala, sprach sich in der Bundesliga für die Beibehaltung der 50+1-Regel aus. Er sei "ein Befürworter dieser Regel. Die Verankerung der Vereine ist wichtig. Auch wenn ich weiß, dass wir uns damit Grenzen auferlegen", sagte er.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Kompany Belgiens Trainer des Jahres

Große Ehre für Coach Vincent Kompany vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München. Der 39-Jährige ist in seiner Heimat mit der "Trofee Raymond Goethals" für Belgiens Trainer des Jahres ausgezeichnet worden. Kompany setzte sich vor Nicky Hayen, dem ehemaligen Trainer von Club Brügge, und Sébastien Pocognoli (ehemals Union Saint-Gilloise, jetzt AS Monaco) durch.

Mislintat: Jobgarantie für Anfang gegen Fürth

Der neue Sportvorstand Sven Mislintat hat Markus Anfang eine Jobgarantie als Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ausgestellt - zumindest für die kommende Partie. "Grundsätzlich ist wichtig, dass es absolut klar ist, dass er am Wochenende auf der Bank sitzt", sagte Mislintat bei seiner fast 45-minütigen Vorstellung in Düsseldorf. Damit bekommt Anfang mindesten noch das Heimspiel gegen Abstiegskonkurrent SpVgg Greuther Fürth am Samstag (13.00 Uhr/Sky).

Kleindienst erneut am Knie behandelt - mehrere Wochen Pause

Fußball-Nationalspieler Tim Kleindienst fällt erneut länger aus. Der Kapitän von Borussia Mönchengladbach musste sich einem arthroskopischen Eingriff am bereits im Frühjahr verletzten Knie unterziehen und steht "in den nächsten Wochen nicht zur Verfügung", wie der Bundesligist mitteilte. Ein langfristiger Ausfall sei entgegen anderslautender Spekulationen "aber nicht zu befürchten".

Mariah Carey singt bei Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele

Die US-Sängerin Mariah Carey wird bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele in Mailand-Cortina am 6. Februar 2026 singen. Careys Musik sei in der Lage, "Generationen und Kulturen zu überbrücken" und spiegle zudem die Emotion und Atmosphäre des Ereignisses wider, erklärten die Veranstalter am Montag. Carey ist der erste internationale Gast, der für das Spektakel im Mailänder Stadion San Siro bekannt gegeben wurde.

Textgröße ändern: