Deutsche Tageszeitung - Füchse trennen sich von Siewert – Krickau Nachfolger

Füchse trennen sich von Siewert – Krickau Nachfolger


Füchse trennen sich von Siewert – Krickau Nachfolger
Füchse trennen sich von Siewert – Krickau Nachfolger / Foto: © IMAGO/SID

Beben in der Hauptstadt: Der deutsche Handball-Meister Füchse Berlin vollzieht einen sofortigen Wechsel auf der Position des Trainers und des Sportchefs. Wie der Klub am Donnerstag mitteilte, wird Meistercoach Jaron Siewert mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Stattdessen übernimmt der Däne Nicolej Krickau in Personalunion das Amt als Trainer und Sportchef. Mit Sportvorstand Stefan Kretzschmar, der vor zwei Tagen seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hatte, verständigte sich Geschäftsführer Bob Hanning in einem persönlichen Gespräch am Donnerstag zudem auf eine sofortige Trennung.

Textgröße ändern:

"Nach den Entwicklungen der vergangenen Tage haben wir gespürt, dass es einer grundlegenden Veränderung bedarf. Dass es nun am Ende turbulenter 48 Stunden auch zur Trennung von Jaron kommt, ist die schwerste Entscheidung meiner 20-jährigen Zeit bei den Füchsen", sagte Hanning. Krickau wird bereits im Topspiel am Samstag (15.40 Uhr/ARD und Dyn) gegen Champions-League-Sieger SC Magdeburg an der Seitenlinie stehen.

Der Däne Krickau, zuletzt bei der SG Flensburg-Handewitt angestellt, unterschrieb einen Drei-Jahres-Vertrag. Auch Vereinsurgestein Paul Drux erhält eine neue Rolle in der Hauptstadt: Der Ex-Nationalspieler, der in der Vorsaison seine Karriere verletzungsbedingt beenden musste, soll als "Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer und Geschäftsführung" ab der kommenden Saison unterstützend zur Seite stehen.

Der 31-jährige Siewert war in der Vorsaison zum jüngsten Meister-Trainer der Bundesliga-Geschichte aufgestiegen. Wie Kretzschmar hatte er seit 2020 Verantwortung bei den Berlinern getragen und das Team um Welthandballer Mathias Gidsel in der Vorsaison neben dem Meistertitel auch bis ins Champions-League-Finale geführt. Auch sein Vertrag läuft bis 2026.

Am Dienstag hatten die zuletzt immer stärker werdenden Spannungen zwischen Hanning und Kretzschmar ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Der ehemalige Weltklasse-Linksaußen hatte via Instagram und offenbar ohne Absprache mit dem Verein angekündigt, seinen 2026 auslaufenden Vertrag definitiv nicht zu verlängern. Der Klub reagierte in einem knappen Statement "überrascht" und mit "großem Bedauern".

"Ohne ihn wären die Erfolge in dieser Form nicht möglich gewesen, er hat die Geschicke des Klubs über fünf Jahre mitgeprägt", sagte Hanning nun. "Die gemeinsame Zeit hat uns allen viel Kraft gekostet. Die Füchse Berlin stehen bei allen unseren Entscheidungen über allem, deswegen haben wir uns gemeinsam für einen Schlussstrich entschieden." Kretzschmar teilte mit, dass die Entscheidung "weh" tue: "Aber sie schafft Klarheit für alle Beteiligten und ermöglicht es dem Verein, sich neu aufzustellen."

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Bayern-Fiasko abgehakt: Starke Stuttgarter klopfen oben an

Schwäbische Frustbewältigung im kühlen Norden: Der VfB Stuttgart hat sich nach drei sieglosen Spielen in Folge in der Spitzengruppe der Bundesliga zurückgemeldet. Mit einem verdienten 4:0 (2:0)-Auswärtserfolg schoss sich der Pokalsieger eine Woche nach der 0:5-Packung gegen Meister Bayern München wieder ins Rennen um die Champions-League-Plätze.

HBL: Magdeburg gewinnt Krimi in Gummersbach

Der SC Magdeburg hat seine Siegesserie in der Handball-Bundesliga nur mit Mühe fortgesetzt. Der Champions-League-Gewinner bezwang den VfL Gummersbach mit 32:31 (17:16) und festigte seine deutliche Tabellenführung. Gummersbach blieb damit auch im vierten Spiel in Folge ohne Sieg und bleibt auf Rang sechs.

Später Ausgleich: Bayern verhindern Heimpleite gegen Mainz

Der FC Bayern hat völlig überraschend zum zweiten Mal in dieser Bundesliga-Saison Punkte liegen gelassen und die Patzer der Verfolger ungenutzt gelassen. Der Rekordmeister kam gegen den Tabellenletzten FSV Mainz 05 beim Bundesliga-Comeback von Trainer Urs Fischer nur zu einem hart erkämpften 2:2 (1:1) und wendete dabei knapp eine Blamage ab.

Trotz grandiosem Fight: Handballerinnen verpassen WM-Gold

Gold-Traum geplatzt, Silber gewonnen! Deutschlands Handballerinnen haben die Krönung ihres WM-Weihnachtsmärchens trotz eines epischen Kampfes verpasst. Der sensationelle Siegeszug der Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch endete am Sonntag im Endspiel-Krimi von Rotterdam trotz einer famosen Leistung durch eine 20:23 (11:11)-Niederlage gegen Olympiasieger Norwegen. Mit dem Gewinn der Silbermedaille feierte das deutsche Team aber den größten Erfolg seit WM-Gold in Oslo vor 32 Jahren.

Textgröße ändern: