Deutsche Tageszeitung - Doping: IOC fordert Russland zur Herausgabe der Originaldaten auf

Doping: IOC fordert Russland zur Herausgabe der Originaldaten auf


Doping: IOC fordert Russland zur Herausgabe der Originaldaten auf
Doping: IOC fordert Russland zur Herausgabe der Originaldaten auf / Foto: ©

Die Spitzenfunktionäre der Olympischen Bewegung haben Russland aufgefordert, die Originaldaten aus dem Moskauer Kontrolllabor auszuhändigen. Dies teilte das Internationale Olympische Komitee nach dem 8. Olympischen Gipfel in Lausanne mit. Die Auswertung dieser Daten könnte das ganze Ausmaß des Dopingskandals in Russland aufdecken und als Grundlage für Verfahren gegen individuelle Sportler dienen.

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Am Montag entscheidet das Exekutivkomitee der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ebenfalls in Lausanne über die Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA und damit verbundene weitere Sanktionen gegen Russland. Im schlimmsten Fall würde Russland vier Jahre von bestimmten sportlichen Großereignissen ausgeschlossen werden und dürfte diese auch nicht ausrichten. So lautet zumindest die Empfehlungen der zuständigen Prüfkommission CRC. Zu diesen Großereignissen gehören Olympische und Paralympische Spiele, Olympische Jugendspiele, Weltmeisterschaften, die von Unterzeichnern des WADA-Codes ausgerichtet werden, sowie Wettbewerbe, die unter der Verantwortung von sogenannten "Major Event Organisations" stattfinden.

Russland hatte bereits ein Datenpaket aus dem Kontrolllabor ausgehändigt. Mit diesem soll das gesamte Ausmaß des Dopingskandals erfasst werden, es enthält Informationen über alle Dopingtests zwischen 2012 und 2015. Damit könnten auch einzelnen Sportlern Dopingvergehen nachgewiesen werden. Dies sollte offenbar durch die Manipulation verhindert werden. Die WADA ist durch einen Whistleblower im Besitz einer Kopie, beim Vergleich fielen offenbar die Unterschiede auf.

Der sogenannte Olympic Summit ist eine von IOC-Präsident Thomas Bach ins Leben gerufene Veranstaltung, bei der unter Bachs Leitung hochrangige Vertreter der Olympischen Bewegung zusammenkommen. Die Gruppierung stellte der WADA-Ermittlungseinheit zudem weitere 2,5 Millionen Dollar Unterstützung in Aussicht.

(B.Izyumov--DTZ)