Deutsche Tageszeitung - Leipzig als Pokal-Verlierer zum Gipfel - Fortuna erstmals seit 1996 im Viertelfinale

Leipzig als Pokal-Verlierer zum Gipfel - Fortuna erstmals seit 1996 im Viertelfinale


Leipzig als Pokal-Verlierer zum Gipfel - Fortuna erstmals seit 1996 im Viertelfinale
Leipzig als Pokal-Verlierer zum Gipfel - Fortuna erstmals seit 1996 im Viertelfinale / Foto: ©

Meisterschafts-Kandidat RB Leipzig hat im DFB-Pokal seinen schwachen Start ins neue Jahr fortgesetzt und ist im Achtelfinale ausgeschieden. Fünf Tage vor dem Bundesliga-Gipfel bei Tabellenführer Bayern München verlor der Vorjahresfinalist das Erstliga-Duell bei Eintracht Frankfurt 1:3 (0:1). Abstiegskandidat Fortuna Düsseldorf dagegen steht nach dem ersten Sieg unter seinem neuen Trainer Uwe Rösler durch ein insgesamt mühsames 5:2 (1:2) bei Drittligist 1. FC Kaiserslautern erstmals seit 24 Jahren wieder in der Runde der besten Acht.

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Leipzig fährt mit großen Sorgen nach München. Die Sachsen boten am Main eine enttäuschende und uninspirierte Vorstellung. Mit einem Handelfmeter nach Videobeweis brachte Andre Silva (17.) die Gastgeber vor 47.400 Zuschauern in Führung. Nach der Pause erhöhte Filip Kostic (51.) für den fünfmaligen Pokalsieger, der zum 18. Mal ins Viertelfinale einzog. Für Leipzig gelang Winter-Neuzugang Dani Olmo (69.) zwar noch der Anschlusstreffer, ehe Kostic (90.+5) für die Entscheidung sorgte.

Leipzigs Coach Julian Nagelsmann setzte wie schon in den ersten beiden Pokalrunden auf den Schweizer Nationaltorhüter Yvon Mvogo. Für Top-Torjäger Timo Werner und Emil Forsberg stürmten zunächst Yussuf Poulsen und Patrik Schick. Zudem gab Winter-Neuzugang Angelino sein Startelf-Debüt für die Sachsen.

Bei den Gastgebern war Neuverpflichtung Stefan Ilsanker gegen seinen Ex-Klub aufgrund einer Absprache bei der Abwicklung des Transfers nicht spielberechtigt. Zudem musste Eintracht-Trainer Adi Hütter, der im Vergleich zum 1:1 bei Fortuna Düsseldorf auf vier Positionen umstellte, erneut auf Stürmer Bas Dost verzichten.

Die ersten Minuten gehörten den Leipzigern. Auch, weil die Eintracht zunächst sehr tief stehend verteidigte. Die Hessen warteten auf Konter. Einer davon leitete die Führung nach einem Handspiel von Marcel Halstenberg und einem anschließenden Videobeweis durch Silvas Strafstoß ein.

Vom Gegentreffer beeindruckt blieb Leipzig zwar die aktivere Mannschaft, vielversprechende Torraumszenen erspielte sich die Nagelsmann-Elf gegen gut organisierte Frankfurter jedoch nicht. Die Defensive der Sachsen und Torhüter Mvogo offenbarten immer wieder Unsicherheiten.

In der Pause versuchte Nagelsmann mit der Einwechslung von 20-Millionen-Euro-Mann Olmo frische Ideen für das Angriffsspiel zu bringen - zunächst ohne Erfolg. Doch auch nach der späteren Einwechslung von Torjäger Werner konnte Leipzig keine Wende mehr erzwingen.

In Kaiserslautern schossen Nana Ampomah (9.), Rouwen Hennings (49./78.), Matthias Zimmermann (65.) und Kevin Stöger (83.) die Fortuna in die nächste Runde. Den tapferen Gastgebern reichte ein Doppelpack von Christian Kühlwetter (10./39., Foulelfmeter) nicht zur Sensation.

Vor der Partie hatte Rösler, der in der Saison 1998/99 für Kaiserslautern gespielt hatte, vor dem Underdog gewarnt. Die Favoritenrolle sei "nicht einfach", sagte der Nachfolger von Friedhelm Funkel: "Man muss von der ersten Minute an spüren, dass wir der Bundesligist sind."

Die Forderung setzten die Düsseldorfer, die zuletzt 1996 über das Achtelfinale hinausgekommen waren, allerdings nur bedingt um. Vor 35.340 Zuschauern im stimmungsvollen Fritz-Walter-Stadion knüpften die Fortuna-Spieler erst nach der Halbzeit an die ansprechende Leistung bei Röslers Debüt gegen Eintracht Frankfurt (1:1) an.

Ohne den verletzten Neuzugang Valon Berisha (muskuläre Probleme) und den angeschlagenen Stöger, der erst zur Pause kam, fehlte Düsseldorf die Kreativität im Spiel nach vorne. Die Defensive um Last-Minute-Verpflichtung Mathias Jörgensen hatte zudem Probleme mit den schnellen FCK-Stürmern. Erst nach Hennings’ Ausgleich nahmen die Rheinländer den Pokalfight an.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)