Lückenkemper hofft trotz Corona noch auf DM und EM
Trotz der sich weiter verbreitenden Corona-Pandemie wünscht sich Gina Lückenkemper eine schnelle Rückkehr in den Wettkampfmodus. "Ich hoffe, dass im Spätsommer noch Wettkämpfe ausgetragen werden können, vielleicht ja sogar die deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Auch die Europameisterschaften in Paris sind noch nicht verschoben worden", schrieb Deutschlands schnellste Sprinterin in einem Gastbeitrag auf leichtathletik.de.
Die 100-m-Vizeeuropameisterin hat aber ihre Zweifel, ob sich das umsetzen lässt. "Momentan sind Wettkämpfe oder andere Großveranstaltungen noch ganz weit weg", sagte die 23 Jahre alte Westfälin, die sich um ihren Körper sorgt: "Ein Leistungssportler kann nicht einfach für ein halbes Jahr die Beine hochlegen und erst wieder im Herbst mit dem Training für die Saison 2021 beginnen. Ein gutes Grundniveau muss gehalten werden."
Das versucht Lückenkemper derzeit im Grünen. "Die Wohnung verlasse ich nur noch zum Einkaufen, für Spaziergänge und zum Training. Das findet momentan auf einer Wiese statt. Zum Glück habe ich einen eigenen Startblock und einen eigenen Schlitten für Zugwiderstandsläufe, sodass ich einigermaßen trainieren kann", erklärte die 10,95-Sekunden-Sprinterin. Nur ein Kraftraum fehle ihr, "ich kann nur mit dem Eigengewicht trainieren".
Sie leide unter den Ausgangsbeschränkungen, hat aber Verständnis für die tiefgreifende Maßnahme. "Natürlich hat diese nie dagewesene Situation auch meinen Alltag verändert. Ich bin ein Familienmensch, doch meine Familie in Soest werde ich in den kommenden Wochen nicht besuchen", sagte Lückenkemper. Aber nur die Vermeidung von Sozialkontakten könne die Corona-Pandemie verlangsamen "und so verhindern, dass unser Gesundheitssystem durch die immer schneller steigende Zahl von Corona-Patienten kollabiert".
(M.Travkina--DTZ)