
Draisaitl will den Stanley Cup: "Titel mit der Mannschaft zählt mehr"

Der mit individuellen Ehrungen überhäufte Eishockey-Star Leon Draisaitl plant beim NHL-Restart den großen Coup mit den Edmonton Oilers. "Wenn ich jetzt sage, dass die Einzeltrophäen mich nicht interessieren würden, wäre das gelogen. Aber es geht mir im Endeffekt um den Stanley Cup", sagte der Nationalspieler im Sportbuzzer-Interview: "Der Titel mit der Mannschaft zählt natürlich mehr."
Draisaitl, der als erster deutscher Profi in der Geschichte zum besten Scorer der regulären NHL-Saison 2019/20 (110 Punkte) ausgezeichnet worden ist, weiß selbst noch nicht, ob er auf Anhieb wieder in Topform sein wird. "Ich gebe zu, dass es bei mir immer ein bisschen dauert, bevor ich in Fahrt komme", sagte der 24-Jährige: "Jetzt gibt es aber keine Ausreden! Sobald die Spiele anfangen, müssen wir bereit sein." Nach der dreimonatigen Zwangspause sei er "richtig heiß", berichtete der Angreifer in der Sport Bild.
Die Oilers treffen in der Qualifikationsrunde für die Play-offs am Samstag auf die Chicago Blackhawks. In Edmonton spielen die zwölf Klubs der Western Conference, die zwölf Klubs der Eastern Conference treffen in Toronto aufeinander. In den Play-offs wird dann der Stanley-Cup-Sieger ermittelt. Alles findet ohne Fans statt, deswegen fällt der Heimvorteil für Draisaitl klein aus: "Wir kennen die Halle und das Eis. Aber die Zuschauer und die Atmosphäre fehlen natürlich."
Ex-Bundestrainer Marco Sturm traut den Oilers dennoch "eine Überraschung" zu - vor allem wegen Draisaitl. Der sei "wahrscheinlich der beste Spieler dieser Saison", sagte der Co-Trainer der Los Angeles Kings dem SID: "Ich bin ein Leon-Fan, ich kann ihm nur gratulieren, was er in dieser Saison geleistet hat."
Auch ohne Stanley Cup dürfte sich Draisaitl auf weitere Ehrungen freuen. Der gebürtige Kölner ist für die Hart Memorial Trophy (wertvollster Spieler der regulären Saison) und den Ted Lindsay Award, der von der Spielergewerkschaft NHLPA an den besten Spieler der regulären Saison vergeben wird, nominiert. "Beide Nominierungen sind eine große Ehre für mich, weil sie aus zwei verschiedenen Richtungen kommen", sagte Draisaitl.
(T.W.Lukyanenko--DTZ)