Deutsche Tageszeitung - Australiens Pflanzen- und Tierwelt durch Brände und Klimawandel zunehmend bedroht

Australiens Pflanzen- und Tierwelt durch Brände und Klimawandel zunehmend bedroht


Australiens Pflanzen- und Tierwelt durch Brände und Klimawandel zunehmend bedroht
Australiens Pflanzen- und Tierwelt durch Brände und Klimawandel zunehmend bedroht / Foto: © AFP

Australiens Wildtiere sind durch Brände, Dürren und Erderwärmung zunehmend vom Aussterben bedroht. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der australischen Regierung wurden drastische Maßnahmen gegen den "schlechten und sich verschlechternden" Zustand der Tiere und Pflanzen an Land sowie unter Wasser gefordert. Der Schaden werde durch klimabedingt gestiegene Durchschnittstemperaturen um 1,4 Grad seit Anfang des 20. Jahrhunderts beschleunigt.

Textgröße ändern:

Dem Bericht zufolge hatten die Buschbrände 2019 und 2020 Millionen Hektar Vegetation zerstört und ein bis drei Milliarden Tiere getötet oder vertrieben. Am Great Barrier Reef, dem weltgrößten Korallenriff an Australiens Nordostküste, verursachten Hitzewellen seit 2016 wiederholt Korallenbleichen. Zudem wurden zwischen 2000 und 2017 mehr als sieben Millionen Hektar Lebensraum für bedrohte Arten gerodet, ohne dass dies nach den australischen Umweltschutzgesetzen geprüft wurde.

"Australien hat mehr Säugetierarten verloren als jeder andere Kontinent", heißt es in dem alle fünf Jahre erscheinenden Bericht. Die Zahl der Arten, die zusätzlich zu den bisherigen als stärker bedroht eingestuft werden, sei in fünf Jahren um acht Prozent gestiegen. Der Bericht verzeichnete zudem ein rasantes Wachstum der australischen Städte, was neben Umweltverschmutzung und viel Abfall zu knapperen Wasser- und Energieressourcen führt. In Sydney sind demnach mehr als 70 Prozent der einheimischen Vegetation durch Bebauung verloren gegangen.

Australiens Umweltministerin, Tanya Plibersek, sprach von einem "schockierenden" Bericht. "Wenn wir jetzt so weitermachen, werden wir mehr bedrohte Arten", trockenere Flüsse und sterbende Korallenriffe sehen, sagte Plibersek. Plibersek, deren Labour-Partei seit Mai die Regierung anführt, kritisierte die konservative Vorgängerregierung dafür, den Bericht nicht veröffentlicht zu haben, obwohl dieser bereits im Dezember vorgelegen habe.

Plibersek kündigte an, größere Anteile der Landesfläche und weitere Meeresgebiete unter Schutz zu stellen und eine "grundlegende Reform" der Umweltgesetze umzusetzen.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Forscher: Nasa-Erkundungsfahrzeug nimmt Geräusche von Mini-Blitzen auf dem Mars auf

Ein Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars hat nach Einschätzung von Wissenschaftlern erstmals Beweise für Blitze auf dem Roten Planeten gesammelt. Der Nasa-Rover "Perseverance", der den Mars seit 2021 erkundet, habe zufällig Geräusche dieser Blitze aufgenommen, heißt es in einem Beitrag, der diese Woche im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschien. Die Frage, ob es im staubigen und wenig erforschten Mars-Klima überhaupt zu Blitzen kommen kann, beschäftigt die Wissenschaft seit Langem.

Entscheidung der ESA: Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen

Bei den geplanten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll auch ein deutscher Astronaut dabei sein. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen. Bei der ersten Mission werde ein Deutscher an Bord sein.

Bericht über Chip-Deal von Meta und Google: Nvidia stürzt an Wall Street ab

Nach einem Medienbericht über eine mögliche Chip-Partnerschaftzwischen der Facebook-Mutter Meta und Google ist der US-Technologieriese Nvidia an der Börse unter Druck geraten. Die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag an der New Yorker Wall Street zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Das Technologieportal "The Information" hatte berichtet, Meta könne möglicherweise Google-Chips in seinen Rechenzentren verwenden.

Schwedischer Bezahldienst Klarna kündigt eigene Kryptowährung an

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt. KlarnaUSD solle ein sogenannter Stablecoin sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bedeutet, dass der Wert der Kryptowährung an konventionelle Vermögenswerte wie etablierte Währungen oder Staatsanleihen gekoppelt wird. Derzeit wird die auf der dezentralen Blockchain-Technologie basierende Währung demnach getestet - eingeführt werden soll sie 2026.

Textgröße ändern: