Deutsche Tageszeitung - 100 Marathons in 100 Tagen für das Klima

100 Marathons in 100 Tagen für das Klima


100 Marathons in 100 Tagen für das Klima
100 Marathons in 100 Tagen für das Klima / Foto: © AFP/Archiv

Nicolas Vandenelsken hat eine Methode gefunden, auf spektakuläre Weise auf den Klimawandel hinzuweisen und dabei nur sich selbst zu schaden: Seit Anfang September läuft er jeden Tag einen Marathon, Ziel sind 100 Marathons in 100 Tagen. "Ich tue meinem Körper das an, was wir dem Planeten antun", sagt der 30-Jährige. "Das ist auch die Botschaft, die ich vermittle."

Textgröße ändern:

Am 3. September war Vandenelsken im zentralfranzösischen Montargis zu seiner Gewalttour durch Frankreichs Regionen gestartet, am 10. Dezember im nordfranzösischen Valenciennes soll Schluss sein. Dann wird seine Strecke auf der Landkarte ein Herz bilden. Unterwegs spricht der junge Mann mit Vereinen, Landwirten, Kindern - fast 2000 Jungen und Mädchen will er bereits getroffen haben.

Vandenelsken gehört als Mitglied des Kollektivs Sport Planète zu den "Öko-Abenteurern", die mit Hilfe des Sports auf die Probleme des Klimawandels aufmerksam machen wollen - und das gerade auch durch den Sport. Am Freitag begegnete er in Paris, seiner 84. Etappe, kurz der französischen Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra, die auch für die Olympischen Spiele 2024 in der Hauptstadt zuständig ist.

In einem Brief an Organisatoren von Sportereignissen und alle zuständigen Ministerien fordern er und seine Mitstreiter ein Umdenken beim Klimawandel: Sportveranstaltungen müssten die Unversehrtheit der Natur respektieren, finden sie. Dazu gehört etwa, dass die Zahl der Fahrzeuge für den Transport zu Großereignissen wie der Tour de France eingeschränkt wird - oder Sportanlagen renoviert statt neu gebaut werden.

Bevor er sich auf seinen 4200 Kilometer langen Dauerlauf einließ, hat sich Vandenelsken mit Ärzten beraten. Er sei durchtrainiert und habe auch psychisch das nötige Durchhaltevermögen, erzählt er. "Aber ich rate niemandem, 100 Marathons in 100 Tagen zu laufen - denn vielleicht werde ich das in fünf oder zehn Jahren an meinen Gelenken spüren".

Nach den Worten von Didier Lehénaff, dem Initiator der Bewegung Sport Planète und ehemaligen Präsidenten des Internationalen Triathlonverbands, hat der Sport in Fragen des Klimawandels einen "historischen Rückstand". Doch kann er den schnell aufholen, ist Lehénaff überzeugt: "Die normalen Menschen akzeptieren bestimmte Dinge nicht mehr", sagt er der Nachrichtenagentur AFP. "Die Sportmedien haben verstanden, was auf dem Spiel steht und sind dabei, auf die grüne Seite der Macht zu wechseln".

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Forscher: Nasa-Erkundungsfahrzeug nimmt Geräusche von Mini-Blitzen auf dem Mars auf

Ein Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars hat nach Einschätzung von Wissenschaftlern erstmals Beweise für Blitze auf dem Roten Planeten gesammelt. Der Nasa-Rover "Perseverance", der den Mars seit 2021 erkundet, habe zufällig Geräusche dieser Blitze aufgenommen, heißt es in einem Beitrag, der diese Woche im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschien. Die Frage, ob es im staubigen und wenig erforschten Mars-Klima überhaupt zu Blitzen kommen kann, beschäftigt die Wissenschaft seit Langem.

Entscheidung der ESA: Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen

Bei den geplanten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll auch ein deutscher Astronaut dabei sein. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen. Bei der ersten Mission werde ein Deutscher an Bord sein.

Bericht über Chip-Deal von Meta und Google: Nvidia stürzt an Wall Street ab

Nach einem Medienbericht über eine mögliche Chip-Partnerschaftzwischen der Facebook-Mutter Meta und Google ist der US-Technologieriese Nvidia an der Börse unter Druck geraten. Die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag an der New Yorker Wall Street zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Das Technologieportal "The Information" hatte berichtet, Meta könne möglicherweise Google-Chips in seinen Rechenzentren verwenden.

Schwedischer Bezahldienst Klarna kündigt eigene Kryptowährung an

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt. KlarnaUSD solle ein sogenannter Stablecoin sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bedeutet, dass der Wert der Kryptowährung an konventionelle Vermögenswerte wie etablierte Währungen oder Staatsanleihen gekoppelt wird. Derzeit wird die auf der dezentralen Blockchain-Technologie basierende Währung demnach getestet - eingeführt werden soll sie 2026.

Textgröße ändern: