Deutsche Tageszeitung - Chinas Immobilienkrise: Country Garden nähert sich der Zahlungsunfähigkeit

Chinas Immobilienkrise: Country Garden nähert sich der Zahlungsunfähigkeit


Chinas Immobilienkrise: Country Garden nähert sich der Zahlungsunfähigkeit
Chinas Immobilienkrise: Country Garden nähert sich der Zahlungsunfähigkeit / Foto: © AFP/Archiv

Der hochverschuldete chinesische Immobilienkonzern Country Garden nähert sich weiter der Zahlungsunfähigkeit. Der Branchenriese erklärte am Dienstag, seinen Zahlungsverpflichtungen im Ausland voraussichtlich nicht rechtzeitig nachkommen zu können. Dies könne dazu führen, dass Gläubiger die vorzeitige Begleichung ihrer Kredite einfordern oder Vollstreckungsmaßnahmen ergreifen könnten.

Textgröße ändern:

Country Garden ist einer der größten Baukonzerne Chinas und eines der weltweit größten Unternehmen. Wie etwa auch die Nummer eins des Sektors, Evergrande, ist Country Garden hoch verschuldet. Ende 2022 beliefen sich die Miesen auf 1,43 Billionen Yuan (188,5 Milliarden Euro). Eine Zahlungsunfähigkeit hätte schwer überschaubare, aber wohl ernste Auswirkungen auf die gesamte chinesische Wirtschaft.

Im September hatte bereits der Zahlungsausfall gedroht. Country Garden zahlte dann im letzten Moment umgerechnet 21,3 Millionen Euro an Zinsen nach. Nun teilte der Immobilienkonzern mit, fällige Kredite in Höhe von 470 Millionen Hongkong-Dollar (umgerechnet rund 56 Millionen Euro) nicht bedienen zu können. Ihm bleibt demnach eine Frist von 30 Tagen, um den Zahlungsausfall noch abzuwenden.

In einer Mitteilung an die Hongkonger Börse kündigte Country Garden allerdings bereits an, dass es voraussichtlich "nicht in der Lage sein wird, alle seine Offshore-Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit oder innerhalb der entsprechenden Nachfristen zu erfüllen". Die Zusammenarbeit und der Dialog mit allen Gläubigern würden fortgesetzt, "um so schnell wie möglich eine praktikable Lösung zu finden".

Country Garden und Evergrande stehen im Mittelpunkt der Krise des chinesischen Bausektors. Evergrande hat sogar umgerechnet mehr als 300 Milliarden Euro an Schulden angehäuft. Chinas Behörden hatten 2020 mit Beschränkungen bei der Kreditbeschaffung auf die ausufernde Verschuldung der Branche reagiert. Dies führte zu Zahlungsausfällen und Projektabbrüchen. Die Krise des Sektors beeinträchtigt die Aussichten der chinesischen und der Weltwirtschaft.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Forscher: Nasa-Erkundungsfahrzeug nimmt Geräusche von Mini-Blitzen auf dem Mars auf

Ein Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars hat nach Einschätzung von Wissenschaftlern erstmals Beweise für Blitze auf dem Roten Planeten gesammelt. Der Nasa-Rover "Perseverance", der den Mars seit 2021 erkundet, habe zufällig Geräusche dieser Blitze aufgenommen, heißt es in einem Beitrag, der diese Woche im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschien. Die Frage, ob es im staubigen und wenig erforschten Mars-Klima überhaupt zu Blitzen kommen kann, beschäftigt die Wissenschaft seit Langem.

Entscheidung der ESA: Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen

Bei den geplanten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll auch ein deutscher Astronaut dabei sein. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen. Bei der ersten Mission werde ein Deutscher an Bord sein.

Bericht über Chip-Deal von Meta und Google: Nvidia stürzt an Wall Street ab

Nach einem Medienbericht über eine mögliche Chip-Partnerschaftzwischen der Facebook-Mutter Meta und Google ist der US-Technologieriese Nvidia an der Börse unter Druck geraten. Die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag an der New Yorker Wall Street zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Das Technologieportal "The Information" hatte berichtet, Meta könne möglicherweise Google-Chips in seinen Rechenzentren verwenden.

Schwedischer Bezahldienst Klarna kündigt eigene Kryptowährung an

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt. KlarnaUSD solle ein sogenannter Stablecoin sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bedeutet, dass der Wert der Kryptowährung an konventionelle Vermögenswerte wie etablierte Währungen oder Staatsanleihen gekoppelt wird. Derzeit wird die auf der dezentralen Blockchain-Technologie basierende Währung demnach getestet - eingeführt werden soll sie 2026.

Textgröße ändern: