Deutsche Tageszeitung - Nvidia toppt erneut die Erwartungen - und enttäuscht doch die Anleger

Nvidia toppt erneut die Erwartungen - und enttäuscht doch die Anleger


Nvidia toppt erneut die Erwartungen - und enttäuscht doch die Anleger
Nvidia toppt erneut die Erwartungen - und enttäuscht doch die Anleger / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Der US-Chiphersteller Nvidia hat mit seinen neuesten Zahlen erneut die Erwartungen übertroffen - und doch die Anleger enttäuscht. Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 19,3 Milliarden Dollar (18,3 Milliarden Euro) - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal (plus 109 Prozent). Experten hatten rund 17,4 Milliarden Dollar prognostiziert. Die Anleger hatten jedoch auf noch mehr gehofft, der Aktienkurs sank.

Textgröße ändern:

Das in Kalifornien ansässige Unternehmen verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatz von 35,1 Milliarden Dollar, was einem Anstieg um 94 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch für das letzte Quartal des Geschäftsjahres rechnet Nvidia mit anhaltendem Wachstum.

Die Ergebnisse wurden von der Wall Street und an den Märkten weltweit mit Spannung erwartet, da der Konzern als das Flaggschiff für die KI-Branche gilt. Die leistungsstarken Halbleiter der Firma können bei den zahlreichen neuen Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) zum Einsatz kommen, die massive Rechenleistung benötigen. Unter anderem die Schwergewichte Microsoft, Google, Meta, Tesla und Amazon sind bei ihren KI-Modellen auf Nvidia-Technologie angewiesen.

"Das Zeitalter der KI ist in vollem Gange und führt zu einer weltweiten Bewegung hin zu Nvidia-Produkten", erklärte Konzernchef Jensen Huang. "KI verändert jede Branche, jedes Unternehmen und jedes Land." Die Nachfrage nach dem sogenannten Hopper sei "unglaublich".

Der Hopper ist eine Familie von Mikroprozessoren, zu der auch der H100 gehört, das Flaggschiffprodukt der Firma. Dieser kostet mehrere zehntausend Dollar pro Stück. Auch gebe es hohe Erwartungen an dessen Nachfolger Blackwell, dessen Produktion in vollem Gange sei, erklärte Huang. Der nach Angaben von Nvidia "leistungsstärkste Chip der Welt" soll in den kommenden Monaten auf den Markt kommen.

Nvidia war Anfang November erneut zum wertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen. Seine Marktkapitalisierung lag zuletzt bei 3,58 Billionen Dollar. Die vorherige Nummer eins, Apple, notierte bei 3,46 Billionen Dollar. Nvidia ist damit wertvoller als alle Dax-Unternehmen zusammen.

Entsprechend groß waren die Erwartungen der Anlegerinnen und Anleger, die trotz der guten Zahlen nicht erfüllt wurden: Der Kurs der Aktie sank im nachbörslichen Handel an der Wall Street. Kritisch gesehen wurde Analysten zufolge das leichte Absinken der erwarteten Gewinnmarge des Konzerns im laufenden Quartal auf - nach wie vor sehr hohe - 73 bis 73,5 Prozent.

Auch habe "die Umsatzprognose für das vierte Quartal nicht das obere Ende der Prognosespanne der Analysten" erreicht, erklärte etwa Keita Yamaguchi vom Broker Monex Securities. Die Frage sei, "ob Nvidia die Erwartungen des Marktes ausreichend übertroffen hat, um weitere Gewinne zu rechtfertigen", bemerkte Jochen Stanzl von CMC Markets. "Im Moment scheint die Antwort darauf zu sein, dass 'gut' in diesem Fall nicht ausreicht".

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Geplante Mondlandung von japanischem Raumfahrtunternehmen gescheitert

Das japanische Raumfahrtunternehmen Ispace ist erneut mit dem Versuch einer Mondlandung gescheitert. Ispace verlor kurz vor der geplanten Landung des Mondlanders "Resilience" den Kontakt zu dem Landegerät. Weil eine Wiederherstellung der Kommunikation als "unwahrscheinlich" eingestuft wurde, wurde die Mission abgebrochen, wie Ispace-Chef Takeshi Hakamada am Freitag vor Journalisten sagte.

EU will bei Schutz der Meere internationale Führungsrolle übernehmen

Die Europäische Union will international eine Führungsrolle beim Schutz der Meere übernehmen. "Wir müssen unsere Politik für nachhaltige Ozeane in andere Teile der Welt tragen", sagte der zuständige EU-Kommissar Costas Kadis am Donnerstag in Brüssel. Er stellte die Pläne der Kommission zum Schutz der Meere vor, mit denen die EU in der kommenden Woche zur UN-Ozeankonferenz in Nizza reist.

Bayern und Baden-Württemberg sowie Bremen fordern mehr Investitionen in Raumfahrt

Die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Bremen haben in einer gemeinsamen Initiative mehr Investitionen Deutschlands in die deutsche Raumfahrt und die Europäische Weltraumorganisation ESA gefordert. Für die ESA sollten im Zeitraum 2026 bis 2028 jährlich zwei Milliarden Euro fließen, für das nationale Raumfahrtprogramm solle es pro Jahr eine Milliarde Euro sein, forderten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) und Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) am Donnerstag gemeinsam in Berlin.

Zahl von Gaststudierenden in Deutschland in Wintersemester 2024/2025 gestiegen

Die Zahl der Gaststudierenden an den Hochschulen in Deutschland ist im Wintersemester 2024/2025 im Vergleich zum vorherigen Wintersemester um drei Prozent gestiegen. 33.200 Gasthörerinnen und Gasthörer besuchten im Wintersemester 2024/25 Lehrveranstaltungen an den deutschen Hochschulen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Dennoch waren dies immer noch elf Prozent weniger als vor der Coronapandemie.

Textgröße ändern: