Deutsche Tageszeitung - Start der Trägerrakete Ariane 6 wegen "Anomalie am Boden" verschoben

Start der Trägerrakete Ariane 6 wegen "Anomalie am Boden" verschoben


Start der Trägerrakete Ariane 6 wegen "Anomalie am Boden" verschoben
Start der Trägerrakete Ariane 6 wegen "Anomalie am Boden" verschoben / Foto: © AFP

Der Start der neuen europäische Trägerrakete Ariane 6 ist am Montag wenige Minuten vor dem geplanten Termin abgesagt worden. Als Grund nannte die französische Betreiberfirma Arianespace eine "Anomalie am Boden". Die Bodenteams am Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana hatten zunächst grünes Licht für den Start der Rakete erhalten. Nachdem jedoch die "Anomalie" entdeckt wurde, sei eine Verschiebung des Starts "die einzig mögliche Entscheidung" gewesen, erklärte Arianespace-Chef David Cavailloles.

Textgröße ändern:

Er habe keine Zweifel, dass es bald einen neuen Starttermin geben werde, fügte Cavailloles hinzu. In Korou hatte es zuvor vereinzelte Regenschauer gegeben.

Es hätte der erste kommerzielle Flug der Ariane 6 sein sollen. Die Schwerlastrakete soll den militärischen Aufklärungssatelliten CSO-3 ins All bringen - den dritten und letzten Satelliten, der zu einem gemeinsamen Programm mehrerer europäischer Länder unter der Führung Frankreichs gehört. Mit den durch das Satelliten-Netz gewonnenen Informationen sollte unter anderem Deutschland versorgt werden.

Im Juli war die Ariane 6 mit 20 Mikrosatelliten an Bord zu ihrem Erstflug gestartet. Gegen Ende des Flugs war die Rakete allerdings von ihrer Flugbahn abgewichen. Arianespace erklärte später, die technischen Probleme seien behoben und einem zweiten Flug stehe nichts im Weg.

Mit der neuen Ariane-6-Rakete will Europa in der Raumfahrt unabhängiger von den USA und Russland werden. Das Vorgängermodell Ariane 5 war nach 27 Jahren im Einsatz im Juni 2023 zum letzten Mal gestartet. Danach konnten die Europäer zwischenzeitlich nicht mehr eigenständig Satelliten in die Umlaufbahn bringen. Seit Moskaus Invasion in der Ukraine im Februar 2022 haben sie zudem keinen Zugang mehr zur russischen Trägerrakete Sojus, die zehn Jahre lang von Kourou aus gestartet war.

Das Projekt Ariane 6 war 2014 beschlossen worden und kostete 4,5 Milliarden Euro. Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte Beitragszahler des Ariane-6-Programms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Mittlerweile wird das lukrative Geschäft mit Trägerraketen allerdings von US-Tech-Milliardär Elon Musk dominiert: Das von Musk gegründete Raumfahrtunternehmen Space X schickt im Schnitt zwei Mal pro Woche seine teilweise wiederverwendbare Trägerrakete Falcon 9 ins All.

(P.Hansen--DTZ)

Empfohlen

Barmer: Zahnfüllungen halten immer länger

Zahnfüllungen bleiben in Deutschland immer länger im Mund. Das geht aus einer Untersuchung der Krankenkasse Barmer hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlag. Demnach hielt die Hälfte der großen Füllungen von Seitenzähnen aus dem Jahr 2010 bei ihren Versicherten mindestens sechseinhalb Jahre - bei Füllungen von 2015 waren es bereits mindestens 7,2 Jahre.

USA bereiten Importzölle auf Flugzeugteile vor

Die USA bereiten nach Regierungsangaben Importzölle auf Flugzeugteile vor. US-Handelsminister Howard Lutnick sagte am Mittwoch bei einer Anhörung im US-Senat in Washington, er erwarte voraussichtlich bis Ende Juni einen neuen "Standard für Zölle auf Flugzeugteile". Damit wolle Präsident Donald Trump die heimische Industrie schützen und "sicherstellen, dass diejenigen, die mit uns Handel treiben, uns fair behandeln".

FINOS begrüßt Microsoft als ersten Cloud-Anbieter im Governing Board und vertieft damit die branchenübergreifende Open-Source-Zusammenarbeit in der Finanzdienstleistungsbranche

Gemeinsam mit GitHub stuft Microsoft seine Mitgliedschaft auf Platin hoch, um wichtige Initiativen zur Förderung von Open-Source-, Cloud- und KI-Einführung im Bereich Finanzdienstleistungen zu beschleunigen.

Bertelsmann Stiftung: Deutschland verliert bei Jobs im Bereich KI den Anschluss

Deutschland verliert bei Jobs im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) einer Studie zufolge den Anschluss. Wie eine am Dienstag veröffentlichte Analyse der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh und dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt, stagniert der Anteil der Stellenausschreibungen für KI-Anwendungen und Entwicklung seit 2022 bei 1,5 Prozent an allen Stellenanzeigen. Zwischen 2019 und 2022 hatte sich die Zahl von 97.000 auf 180.000 fast verdoppelt.

Textgröße ändern: