Deutsche Tageszeitung - Kiribati verhandelt mit China über Abbau von Mineralien am Meeresgrund

Kiribati verhandelt mit China über Abbau von Mineralien am Meeresgrund


Kiribati verhandelt mit China über Abbau von Mineralien am Meeresgrund
Kiribati verhandelt mit China über Abbau von Mineralien am Meeresgrund / Foto: © AFP/Archiv

Der pazifische Inselstaat Kiribati verhandelt mit China über den Abbau von Bodenschätzen am Meeresgrund. Nach Gesprächen mit dem chinesischen Botschafter Zhou Limin sprach die Regierung am Montagabend von einer "spannenden Gelegenheit, eine mögliche Zusammenarbeit bei der nachhaltigen Erkundung der Tiefseeressourcen in Kiribati zu erkunden". Ein langjähriges Abkommen über den künftigen Abbau begehrter Rohstoffen mit dem kanadischen Unternehmen The Metals Company (TMC) war Ende 2024 beendet worden.

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Kiribati besitzt Rechte für die Exploration von Tiefseebergbau in einem 75.000 Quadratkilometer großen Gebiet im Pazifik, ein Teil der sogenannten Clarion-Clipperton-Zone. Peking umwirbt verstärkt Inselstaaten, die dort über lukrative Kobalt-, Nickel- und Kupfervorkommen am Meeresboden verfügen und schloss kürzlich ein entsprechendes Kooperationsabkommen mit den Cook-Inseln. Der Inselstaat Nauru hat weiterhin ein Abkommen mit TMC, das Unternehmen will in dessen Wirtschaftszone in absehbarer Zeit mit der Förderung beginnen.

Das Thema wird derzeit bei einem Treffen des Rates der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) in Kingston in Jamaika verhandelt. Die ISA arbeitet seit zehn Jahren an einem Regelwerk für den Tiefseebergbau in internationalen Gewässern. Es geht etwa um Manganknollen, kobalthaltige Krusten und sogenannte polymetallische Sulfide - vor dem Hintergrund einer Technologiebranche, die immer mehr dieser Rohstoffe benötigt.

Kiribati, Nauru und die Cook-Inseln gehören zu den Befürwortern einer internationalen Öffnung für den Tiefseebergbau. Andere Länder in der Region sind jedoch skeptischer. Palau, Fidschi und Samoa drängen darauf, dass zunächst noch offenen Umweltfragen geklärt werden.

Wissenschaftler und Umweltgruppen befürchten, dass der Abbau dieser polymetallischen Knollen unberührte Unterwasser-Ökosysteme dauerhaft zerstören könnte. Neben Umweltschützern fordern auch immer mehr Länder ein Moratorium für den Tiefseebergbau.

(V.Varonivska--DTZ)

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