Deutsche Tageszeitung - Von der Wehrmacht zwangsrekrutierte Elsässerin mit Stolperstein geehrt

Von der Wehrmacht zwangsrekrutierte Elsässerin mit Stolperstein geehrt


Von der Wehrmacht zwangsrekrutierte Elsässerin mit Stolperstein geehrt
Von der Wehrmacht zwangsrekrutierte Elsässerin mit Stolperstein geehrt / Foto: © AFP/Archiv

Erstmals ist eine von der Wehrmacht zwangsrekrutierte Elsässerin mit einem sogenannten Stolperstein in dem elsässischen Dorf Brumath geehrt worden. "Es ist der erste Stolperstein, den wir einer 'Malgré-nous' widmen", sagte der Historiker Christophe Woehrlé am Donnerstag bei einer Zeremonie im Heimatdorf von Yvette Schacké. Sie zählt zu den 130.000 Menschen aus dem von den Nazis annektierten Grenzgebiet, die zwischen 1942 und 1945 von der Wehrmacht eingezogen wurden.

Textgröße ändern:

Etwa 40.000 von ihnen kamen nie zurück. Der französische Ausdruck "malgré-nous" bedeutet etwa "gegen unseren Willen". Die Rekrutierung von Menschen aus der annektierten Region durch die Wehrmacht war lange ein Tabu in Frankreich. Etwa 6000 Frauen aus dem Verwaltungsgebiet Elsass-Lothringen wurden als Zwangsarbeiterinnen nach Deutschland geschickt.

Die 1925 in Straßburg geborene Schacké war im April 1944 zwangsrekrutiert worden. Sie wurde zunächst nach Deutschland geschickt, dann in die Nähe von Danzig. Im Januar 1945 befand sie sich auf dem Schiff "Wilhelm Gustloff", das in der Ostsee von einem sowjetischen U-Boot torpediert wurde und mit etwa 10.000 Menschen an Bord sank. Schacké war vermutlich unter den Todesopfern.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Seit Anfang der 90er Jahre erinnern in gut 30 europäischen Ländern kleine Denktafeln in Form von Pflastersteinen an das Schicksal verfolgter, vertriebener und ermordeter Menschen während der Nazizeit. Insgesamt wurden mehr als 100.000 Stolpersteine verlegt.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Forscher: Nasa-Erkundungsfahrzeug nimmt Geräusche von Mini-Blitzen auf dem Mars auf

Ein Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf dem Mars hat nach Einschätzung von Wissenschaftlern erstmals Beweise für Blitze auf dem Roten Planeten gesammelt. Der Nasa-Rover "Perseverance", der den Mars seit 2021 erkundet, habe zufällig Geräusche dieser Blitze aufgenommen, heißt es in einem Beitrag, der diese Woche im Wissenschaftsmagazin "Nature" erschien. Die Frage, ob es im staubigen und wenig erforschten Mars-Klima überhaupt zu Blitzen kommen kann, beschäftigt die Wissenschaft seit Langem.

Entscheidung der ESA: Deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen

Bei den geplanten Mond-Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll auch ein deutscher Astronaut dabei sein. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", sagte ESA-Chef Josef Aschbacher am Donnerstag bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen. Bei der ersten Mission werde ein Deutscher an Bord sein.

Bericht über Chip-Deal von Meta und Google: Nvidia stürzt an Wall Street ab

Nach einem Medienbericht über eine mögliche Chip-Partnerschaftzwischen der Facebook-Mutter Meta und Google ist der US-Technologieriese Nvidia an der Börse unter Druck geraten. Die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag an der New Yorker Wall Street zeitweise mehr als sechs Prozent an Wert. Das Technologieportal "The Information" hatte berichtet, Meta könne möglicherweise Google-Chips in seinen Rechenzentren verwenden.

Schwedischer Bezahldienst Klarna kündigt eigene Kryptowährung an

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna hat die Einführung einer eigenen Kryptowährung angekündigt. KlarnaUSD solle ein sogenannter Stablecoin sein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bedeutet, dass der Wert der Kryptowährung an konventionelle Vermögenswerte wie etablierte Währungen oder Staatsanleihen gekoppelt wird. Derzeit wird die auf der dezentralen Blockchain-Technologie basierende Währung demnach getestet - eingeführt werden soll sie 2026.

Textgröße ändern: