Deutsche Tageszeitung - Studie: Europas Wälder zunehmend unter Druck

Studie: Europas Wälder zunehmend unter Druck


Studie: Europas Wälder zunehmend unter Druck
Studie: Europas Wälder zunehmend unter Druck / Foto: © AFP/Archiv

Europas Wälder leiden zunehmend unter natürlichen Ursachen wie Wind, Feuer oder dem Borkenkäfer. Zu dieser Einschätzung kommt eine am Montag veröffentliche Studie eines internationalen Forschungsteams, wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mitteilte. Der Einfluss natürlicher Störungen auf die europäischen Wälder habe zwischen 1950 und 2019 stark zugenommen - wobei hier auch der Klimawandel eine Rolle spiele. Hinzu komme, dass die Wälder immer mehr an Widerstandskraft gegen solche Störungen einbüßten.

Textgröße ändern:

Laut Studienangaben sind Wind, Stürme und Orkane am häufigsten für Schäden in Europas Wäldern verantwortlich. In den vergangenen 70 Jahren seien 46 Prozent der Schäden auf Winde zurückzuführen. Dabei setzten vor allem einzelne schwere Orkane den Wäldern zu. Es gebe jedoch auch Jahre mit durchgängig erhöhten und länger andauernden Windschäden, heißt es in dem Studienbericht.

Die Zahl der durch Feuer verursachten Schäden liegt den Angaben nach gleich hinter den Windschäden. 24 Prozent der Waldbeschädigungen zwischen 1950 und 2019 gehen demnach auf Brände zurück. Diese kämen überwiegend im Mittelmeerraum vor. Ihre Zahl nehme seit 1950 kontinuierlich zu.

Als dritthäufigste Ursache für Waldschäden gilt laut Angaben der Borkenkäfer. Er ist für 17 Prozent der Waldschäden seit 1950 verantwortlich. Zwar habe es bereits zwischen 1970 und 2000 Ausbrüche von Borkenkäfern gegeben. Stark angestiegen sei die Zahl der Ausbrüche jedoch erst ab der Jahrtausendwende. Andere natürliche Waldstörungen machten demnach acht Prozent aus.

"Die Zunahme der Schäden zeigt, dass mehr Wälder ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen verlieren", erklärte Mats Mahnken, Forscher am PIK und Mitautor der Studie. Wälder seien immer schlechter angepasst. Die Zunahme der Schäden sei einerseits auf die Veränderungen durch den Klimawandel zurückzuführen. Andererseits seien die Wälder durch frühere Schäden schlechter angepasst.

Neben dem PIK waren an der Studie auch die niederländische Universität Wageningen, das Europäische Forstinstitut sowie 18 weitere Institute beteiligt.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Französisches Endlager kommt Umsetzung näher - Sicherheitsfragen bleiben

Das in Frankreich geplante Endlager für radioaktiven Atommüll ist seiner Umsetzung einen Schritt näher gekommen. Die französische Atomaufsicht beurteilte die Sicherheitsvorkehrungen für das unterirdische Lager im lothringischen Bure nahe der deutschen Grenze in einem am Donnerstag vorgestellten Bericht als "zufriedenstellend". Sie verwies aber zugleich auf zahlreiche Risiken, die weiter geprüft werden müssten. "Es ist eine wichtige Etappe, aber noch nicht das Ende der Geschichte", sagte der Vize-Generladirektor der Atomaufsicht (ASN), Pierre Bois, der Nachrichtenagentur AFP.

"Grüner Betrug": Trump lockert Emissionsregeln für Autos

US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am Mittwoch im Weißen Haus, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig. Dadurch würden Autos erschwinglicher und Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie geschützt, sagte Trump im Beisein von Managern der Konzerne Ford, General Motors und Stellantis.

EU-Kommission stellt Pläne für Beschaffung Seltener Erden vor

Die EU-Kommission stellt am Mittwoch ihre Pläne für eine zuverlässigere Beschaffung Seltener Erden für die europäische Industrie vor. EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné will die EU damit unabhängiger von China machen, das einen Großteil der weltweiten Produkten und Verarbeitung Seltener Erden kontrolliert. Er hatte Peking in der vergangenen Woche "Erpressung" in diesem Zusammenhang vorgeworfen.

Autos gerammt und in Höfen verschanzt: Wildschweinrotte raste durch Ortschaft

Eine Wildschweinrotte hat die Bewohner einer Ortschaft in Rheinland-Pfalz in Angst und Schrecken versetzt. Die rund zehn Tiere hatten sich offenbar verlaufen und rannten am Montagnachmittag aggressiv durch die Gemeinde, wie die Polizei am Abend in Landau mitteilte. Dabei streiften die Schweine parkende Fahrzeuge, einige Tiere "verschanzten sich in Privathöfen", wie es hieß.

Textgröße ändern: