Deutsche Tageszeitung - UN-Klimasekretariats-Chef fordert vor G20-Gipfel "starkes Signal" für Klimaschutz

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

UN-Klimasekretariats-Chef fordert vor G20-Gipfel "starkes Signal" für Klimaschutz


UN-Klimasekretariats-Chef fordert vor G20-Gipfel "starkes Signal" für Klimaschutz
UN-Klimasekretariats-Chef fordert vor G20-Gipfel "starkes Signal" für Klimaschutz / Foto: © AFP

Unmittelbar vor Beginn des G20-Gipfels in Indien hat der Chef des UN-Klimasekretariats, Simon Stiell, die Absichtserklärungen der Mitgliedstaaten als "völlig unzureichend" kritisiert und einen stärkeren Einsatz für den Klimaschutz gefordert. Die Erklärungen gingen nicht auf die kritischen Fragen ein, "die von diesen 20 Ländern angegangen werden müssen", sagte Stiell im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

"Es gibt immer noch Ausweichmanöver und Verschleierung bei diesen Schlüsselfragen", betonte er. Die Erklärungen blieben weit hinter dem zurück, was im Bezug auf das Klima nötig sei.

Im AFP-Interview forderte Stiell die Staats- und Regierungschefs auf, über ihre Versäumnisse nachzudenken und ein "starkes Signal für ihr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel" auszusenden.

Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer kommen am Samstag und Sonntag in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zusammen. Der Gipfel ist die nächste große Verhandlungsrunde in einem dicht gedrängten Kalender von Treffen, die im Kampf gegen die globale Erwärmung von Bedeutung sind. Er wird auch als Wegweiser für die Ende November in Dubai stattfindende Weltklimakonferenz COP28 gesehen.

Allerdings sind die Erwartungen an den Gipfel angesichts der Absage des chinesischen Staatschefs Xi Jinping und Kreml-Chef Wladimir Putin gedämpft. Beide werden dem Treffen fernbleiben und lassen sich vertreten.

Die G20-Staaten repräsentieren rund zwei Drittel der Weltbevölkerung und sind für rund 85 Prozent der Weltwirtschaft und der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Den G20-Energieministern war es bei einem Treffen im Juli nicht gelungen, sich auf einen gemeinsamen Plan für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern zu einigen.

Laut UN-Klimaexperten muss der weltweite Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis zum Ende des Jahrzehnts um 43 Prozent gesenkt werden, um die fortschreitende globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Die Technologien für das Erreichen dieses Ziels seien in Reichweite, sagte Stiell der AFP. Allerdings müssten sich reichere Länder auch dafür einsetzen.

"Es gibt überall etwas zu tun", sagte Stiell. "Die Bürde einer Antwort liegt bei 20 Staaten".

Aus deutschen Regierungskreisen hieß es im Vorfeld des G20-Gipfels, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werde sich in Neu Delhi für den weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien einsetzen. Zudem befürworte er das Ziel, jährlich 100 Milliarden Dollar (rund 93 Milliarden Euro) für die Finanzierung des Klimaschutzes zur Verfügung zu stellen.

(U.Kabuchyn--DTZ)

Empfohlen

Energiewirtschaft fordert schnelle Umsetzung von Kraftwerksgesetz

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert die schnelle Umsetzung eines Gesetzes zum Bau neuer Gaskraftwerke. "Der Zubau von steuerbarer Stromerzeugungskapazität wird immer dringlicher", erklärte der Verband in Berlin am Montag. Grundlage der neuen Regeln sollte demnach das noch von der Ampel-Koalition geplante Kraftwerksicherheitsgesetzes sein.

Thüringen: Mann soll mindestens einen Schwan an Teich mit Messer getötet haben

Ein 44-Jähriger soll am Sonntag an einem Teich in Thüringen mindestens einen Schwan mit einem Messer getötet haben. Wie die Polizei in Saalfeld am Montag mitteilte, bemerkten Zeugen die Tat an dem Gewässer bei Neustadt an der Orla und alarmierten die Ordnungshüter. Diesen griffen den Verdächtigen noch in Tatortnähe auf.

EY: Dax-Konzerne senken CO2-Ausstoß 2024 insgesamt um sechs Prozent

Die Top-Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr insgesamt weniger Treibhausgase ausgestoßen als im Vorjahr. Wie die Beratungsfirma EY in Stuttgart am Montag mitteilte, gingen die Emissionen der 40 Dax-Unternehmen um sechs Prozent oder 11,6 Millionen Tonnen CO2 zurück. Bei 16 Dax-Unternehmen stiegen die Emissionen verglichen mit dem Vorjahr an.

"Strände voller Kadaver": Giftige Algenblüte tötet vor Australien Meeres-Bewohner

Eine giftige Algenblüte tötet derzeit vor der Südküste Australiens hunderte Meeres-Bewohner. Es gebe ein regelrechtes Massensterben unter anderem von Haien, Rochen, Krabben und Tintenfischen, sagte am Donnerstag Brad Martin von der gemeinnützigen Fischschutzorganisation Ozfish der Nachrichtenagentur AFP. "Die Strände sind voller Kadaver."

Textgröße ändern:

Anzeige Bild