Deutsche Tageszeitung - Klimaaktivistin Neubauer erwartet wenig von UN-Klimagipfel

Klimaaktivistin Neubauer erwartet wenig von UN-Klimagipfel


Klimaaktivistin Neubauer erwartet wenig von UN-Klimagipfel
Klimaaktivistin Neubauer erwartet wenig von UN-Klimagipfel / Foto: © AFP/Archiv

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat geringe Erwartungen an den am Mittwoch beginnenden UN-Klimagipfel in New York. "Alle machen große Versprechen und am Ende gehen sie nach Hause und machen nicht, was notwendig ist", sagte die Mitgründerin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future am Montagabend dem Sender Phoenix. Es sei "dramatisch", dass viele Staaten immer noch auf fossile Energieträger setzten.

Textgröße ändern:

"Globales Vertrauen wird massiv verspielt", so Neubauer. Auch in Deutschland sei kein entscheidender Richtungswechsel erkennbar. Die Investitionen in eine Nachhaltigkeitsstrategie durch die Bundesregierung seien "ein bisschen wie Tropfen auf den heißen Stein" angesichts dessen, dass in Deutschland gleichzeitig bis zu 60 Milliarden Euro an Subventionen für fossile Energien gezahlt würden.

"Die Nachhaltigkeitsziele drohen ein komplettes Desaster zu werden", sagte Neubauer. Jetzt brauche es mehr als Pläne und gut gemeinte Worte. "Es wäre jetzt nicht nur der Zeitpunkt, von Erneuerbaren zu sprechen, wie es der Kanzler gerne tut, sondern von einem Ausstieg aus den fossilen Energien", sagte die Klimaaktivistin.

Der Klimagipfel findet während der UN-Vollversammlung statt. Der Kampf gegen die Erderwärmung war bereits Thema eines Nachhaltigkeitsgipfels am Montag. Dabei hatte sich die internationale Staatengemeinschaft zu verstärkten Bemühungen im Kampf gegen Armut, Hunger und Ungleichheit verpflichtet.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte vor der UN-Woche mahnende Worte an die mehr als 140 Staats- und Regierungschefs gerichtet, die in New York erwartet wurden. "Wir werden in einer Zeit zusammenkommen, an der die Menschheit vor riesigen Herausforderungen steht", sagte Guterres auch mit Blick auf den "sich verschlimmernden Klima-Notstand".

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Französisches Endlager kommt Umsetzung näher - Sicherheitsfragen bleiben

Das in Frankreich geplante Endlager für radioaktiven Atommüll ist seiner Umsetzung einen Schritt näher gekommen. Die französische Atomaufsicht beurteilte die Sicherheitsvorkehrungen für das unterirdische Lager im lothringischen Bure nahe der deutschen Grenze in einem am Donnerstag vorgestellten Bericht als "zufriedenstellend". Sie verwies aber zugleich auf zahlreiche Risiken, die weiter geprüft werden müssten. "Es ist eine wichtige Etappe, aber noch nicht das Ende der Geschichte", sagte der Vize-Generladirektor der Atomaufsicht (ASN), Pierre Bois, der Nachrichtenagentur AFP.

"Grüner Betrug": Trump lockert Emissionsregeln für Autos

US-Präsident Donald Trump hat gelockerte Emissionsregeln für Autohersteller angekündigt. Trump sagte am Mittwoch im Weißen Haus, er mache Auflagen seines Vorgängers Joe Biden rückgängig. Dadurch würden Autos erschwinglicher und Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie geschützt, sagte Trump im Beisein von Managern der Konzerne Ford, General Motors und Stellantis.

EU-Kommission stellt Pläne für Beschaffung Seltener Erden vor

Die EU-Kommission stellt am Mittwoch ihre Pläne für eine zuverlässigere Beschaffung Seltener Erden für die europäische Industrie vor. EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné will die EU damit unabhängiger von China machen, das einen Großteil der weltweiten Produkten und Verarbeitung Seltener Erden kontrolliert. Er hatte Peking in der vergangenen Woche "Erpressung" in diesem Zusammenhang vorgeworfen.

Autos gerammt und in Höfen verschanzt: Wildschweinrotte raste durch Ortschaft

Eine Wildschweinrotte hat die Bewohner einer Ortschaft in Rheinland-Pfalz in Angst und Schrecken versetzt. Die rund zehn Tiere hatten sich offenbar verlaufen und rannten am Montagnachmittag aggressiv durch die Gemeinde, wie die Polizei am Abend in Landau mitteilte. Dabei streiften die Schweine parkende Fahrzeuge, einige Tiere "verschanzten sich in Privathöfen", wie es hieß.

Textgröße ändern: