Deutsche Tageszeitung - Prinz William ehrt Organisationen und Unternehmen mit Earthshot-Umweltpreis

Prinz William ehrt Organisationen und Unternehmen mit Earthshot-Umweltpreis


Prinz William ehrt Organisationen und Unternehmen mit Earthshot-Umweltpreis
Prinz William ehrt Organisationen und Unternehmen mit Earthshot-Umweltpreis / Foto: © AFP

Der britische Kronprinz William hat am Dienstag in Singapur den diesjährigen Earthshot-Umweltpreis verliehen. Er hoffe, dass "künftige Generationen auf dieses Jahrzehnt schauen werden als den Punkt, an dem wir weltweit für unseren Planeten in Aktion getreten sind", sagte der 40-Jährige bei der Gala in dem südostasiatischen Stadtstaat.

Textgröße ändern:

Der Earthshot Prize soll Initiativen fördern, die Lösungen für die drängendsten Probleme der Erde wie den Klimawandel, die Vermüllung und das Waldsterben liefern. Akteure wie die Preisträger seien "Architekten des Wandels hin zu einer gesunden und nachhaltigen Welt", sagte William. Die Ausgezeichneten in insgesamt fünf Kategorien erhalten jeweils eine Million Pfund (1,15 Millionen Euro) als Preisgeld.

Der Preis in der Kategorie Naturschutz ging an Acción Andina, eine südamerikanische Graswurzelbewegung, die Indigene und andere Bewohner der Anden bei Aufforstung und Waldschutz unterstützt. In der Kategorie saubere Luft wurde das Hongkonger Unternehmen GRST ausgezeichnet, das eine Methode entwickelt hat, Lithium-Ionen-Batterien auf eine Weise herzustellen und zu recyceln, die die Umwelt weniger verschmutzt und eine höhere Recyclingrate ermöglicht.

Der Preis in der Kategorie für eine müllfreie Erde ging an das Unternehmen S4S Technologies. Es stellt mit Solarenergie betriebene Geräte für die Trocknung und Weiterverarbeitung von Lebensmitteln her, mit denen Kleinbauern in Indien ihre Abfälle verringern können. Die gemeinnützige US-Organisation WildAid wurde in der Kategorie Meeresschutz ausgezeichnet, weil sie die Überwachung von Gewässern zur Verhinderung von illegaler Fischerei unterstützt.

In der Klima-Kategorie gewann Boomitra, ein Handelsplatz für CO2-Zertifikate. Er belohnt Bauern für nachhaltige Landnutzung. Die Preisträger in den fünf Kategorien wurden aus jeweils 15 Finalisten ausgewählt, die wiederum aus mehr als 1100 Nominierten ausgesucht wurden.

Zu den Juroren gehörte der britische Naturforscher und Tierfilmer David Attenborough. Die australische Hollywood-Schauspielerin Cate Blanchett sowie ihre südafrikanische Kollegin Nomzamo Mbatha zeigten sich auf dem grünen Teppich der Gala. Während der Preisverleihung traten unter anderem die US-Sängerin Bebe Rexha, die britische Indie-Pop-Band Bastille und die US-Rockband OneRepublic auf.

Die Auszeichnung soll laut Prinz William in erster Linie zeigen, "dass es Lösungen für einige der größten Umweltherausforderungen gibt, mit denen wir konfrontiert sind". Der britische Thronfolger hatte den Preis im Jahr 2020 ins Leben gerufen, die erste Verleihung fand ein Jahr später in London statt. 2022 wurde die Auszeichnung in der US-Metropole Boston verliehen.

Mit dem Namen für seine Auszeichnungen orientierte sich William an den Begriff "Moonshot", der in der Start-up-Szene Pläne oder Ziele beschreibt, die fast unmöglich erscheinen. "Moonshot" stammt aus einer bahnbrechenden Rede von Anfang der 60er Jahre des damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy zu seinen Plänen, Menschen zum Mond zu schicken.

Prinz William war am Sonntag zu einem viertägigen Besuch in Singapur eingetroffen. Zu seinem Besuchsprogramm zählen ein Drachenbootrennen, eine Begegnung mit Singapurs Regierungschef Lee Hsien Loong sowie eine Konferenz von Williams Tierschutzorganisation United for Wildlife.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Studie: Zerstörung tropischer Urwälder auf höchstem Stand seit 2002

Angesichts des fortschreitenden Klimawandels hat die Zerstörung tropischer Urwälder laut einer Studie im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten erreicht. Wie die Forschungsorganisation World Resources Institute (WRI) und die University of Maryland errechneten, wurden 2024 insgesamt 6,7 Millionen Hektar tropischer Urwald zerstört und damit eine Fläche von der Größe Panamas. Dies sei der höchste Stand seit dem Beginn der Erhebung entsprechender Daten im Jahr 2002, hieß es am Mittwoch.

Mineralwasser-Skandal in Frankreich: Ausschuss wirft Regierung "Vertuschung" vor

Im Streit um mutmaßlich illegal behandeltes Mineralwasser hat ein Untersuchungsausschuss der französischen Regierung "Vertuschung" vorgeworfen. "Der Staat hat es an Transparenz fehlen lassen mit Blick auf die lokalen und europäischen Stellen, aber auch mit Blick auf die Bevölkerung", heißt es in einem am Montag in Paris veröffentlichten Bericht einer Untersuchungskommission des Senats. Dies sei eine "bewusste Strategie" gewesen.

Mehr als 20 Tote bei Tornados in den USA

Mehr als 20 Menschen sind durch Tornados in den US-Bundesstaaten Missouri und Kentucky ums Leben gekommen. Der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, erklärte im Onlinedienst X, bei den Stürmen am Freitagabend seien mindestens 14 Menschen getötet worden. "Leider wird diese Zahl wahrscheinlich noch steigen, wenn wir mehr Informationen erhalten", erklärte Beshear.

Expertenrat: CO2-Gesamtemissionen bis 2030 im Plan - danach wird es schwierig

Der Expertenrat für Klimafragen zeichnet ein durchwachsenes Bild hinsichtlich der Senkung der Emissionen auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität. Dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Prüfbericht des Gremiums zufolge kann das Ziel für die deutschen Gesamtemissionen im Jahrzehnt von 2021 bis 2030 aus heutiger Sicht wohl eingehalten werden. Für die Zeit danach sagt das Gremium jedoch eine deutliche Zielverfehlung voraus. Nicht erreicht werden dürfte auch die Senkung der Jahresemissionen um 65 Prozent bis 2030.

Textgröße ändern: