Deutsche Tageszeitung - Grüne wollen im Wirecard-Skandal für Untersuchungsausschuss stimmen

Grüne wollen im Wirecard-Skandal für Untersuchungsausschuss stimmen


Grüne wollen im Wirecard-Skandal für Untersuchungsausschuss stimmen
Grüne wollen im Wirecard-Skandal für Untersuchungsausschuss stimmen / Foto: ©

Die Grünen wollen im Wirecard-Skandal für einen Untersuchungsausschuss stimmen. "Trotz der vielen Sondersitzungen haben wir es nicht geschafft, den Skandal aufzuarbeiten", sagte der Grünen-Finanzexperte Danyal Bayaz am Dienstag nach der Sondersitzung des Finanzausschusses des Bundestags. Die Befragungen von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD), Bafin-Chef Felix Hufeld sowie Vertretern des Bundeskanzleramts am Montag und Dienstag hätten nicht gereicht, um die Zweifel der Opposition am Verhältnis zwischen der Bundesregierung und dem mittlerweile insolventen Finanzdienstleister auszuräumen.

Textgröße ändern:

Zuvor hatten bereits Linke und FDP ihre Unterstützung für einen Untersuchungsausschuss bekanntgegeben. Zusammen haben die drei Oppositionsparteien mehr als ein Viertel der Stimmen im Bundestag. Das reicht, um die Einsetzung des Untersuchungsausschusses zu beschließen. Die CDU signalisierte ihre Bereitschaft zur Mitarbeit.

Wirecard soll jahrelang seine Bilanzen gefälscht haben. Es geht insgesamt um 1,9 Milliarden Euro, die auf Konten in Asien liegen sollen, aber nicht auffindbar sind. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt in dem Fall. Sie geht von gewerbsmäßigem Bandenbetrug aus. Der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun wurde verhaftet, Ex-Finanzchef Jan Marsalek befindet sich auf der Flucht vor den Strafbehörden.

Der Skandal hat auch das Vertrauen in den deutschen Börsenstandort erschüttert, weil sowohl Wirtschaftsprüfer als auch Finanzaufsichtsbehörden die Bilanzmanipulationen nicht erkannt und Alarm geschlagen hatten. Zudem hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch für das Unternehmen in China geworben, als die Vorwürfe gegen die Firma schon bekannt waren.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Hollywood in der Krise: Kalifornien erhöht Steueranreize für Dreharbeiten

Angesichts der Krise in Hollywood hat das Parlament von Kalifornien die Steueranreize für Film- und Fernsehproduktionen in dem US-Bundesstaat massiv erhöht. Das Parlament verabschiedete am Freitag (Ortszeit) ein Gesetz, mit dem das Budget für Steueranreize für Dreharbeiten mehr als verdoppelt wird. Waren bisher 330 Millionen Dollar (281 Millionen Euro) pro Jahr dafür vorgesehen, so sind es laut Parlamentsbeschluss nun jährlich 750 Millionen Dollar.

"Historische" Trauerfeier im Iran nach Krieg mit Israel

Mit einer großen Trauerfeier in der Hauptstadt Teheran ehrt der Iran am Samstag 60 Todesopfer des zwölftägigen Krieges gegen Israel. Die Zeremonie beginnt auf dem Platz der Revolution im Zentrum Teherans (8.00 Uhr Ortszeit; 6.30 Uhr MESZ), bevor eine Trauerprozession zum elf Kilometer entfernten Platz der Freiheit führt. Geehrt werden unter anderem der von Israel getötete Armeechef Mohammed Bagheri und der ebenfalls getötete Atomwissenschaftler Mohammed Mehdi Tehrantschi. Ein Religionsvertreter hat einen "historischen Tag" angekündigt.

Hunderttausende Besucher zu Munich Pride in bayerischer Landeshauptstadt erwartet

In München werden am Wochenende hunderttausende Besucher zur Munich Pride 2025 erwartet. Die traditionelle CSD-Demonstration für die Rechte sexueller Minderheiten startet am Samstag (12.00 Uhr) am Mariahilfplatz im Stadtteil Au. Flankiert wird sie am Samstag und Sonntag von diversen Partys und anderen Veranstaltungen, darunter auch einem Straßenfest.

Trump lässt Handelsgespräche mit Kanada vorerst platzen

US-Präsident Donald Trump hat die Zollverhandlungen mit Kanada wegen einer Digitalsteuer des Nachbarlandes vorerst platzen lassen. "Wegen dieser unerhörten Steuer beenden wir hiermit mit sofortiger Wirkung alle Handelsgespräche mit Kanada", schrieb Trump am Freitag in seinem Online-Netzwerk Truth Social. Kanada werde innerhalb einer Woche erfahren, welche Zölle für Einfuhren in die USA fällig würden.

Textgröße ändern: