Deutsche Tageszeitung - Ausländer deutlich häufiger in Teilzeit oder befristet beschäftigt als Deutsche

Ausländer deutlich häufiger in Teilzeit oder befristet beschäftigt als Deutsche


Ausländer deutlich häufiger in Teilzeit oder befristet beschäftigt als Deutsche
Ausländer deutlich häufiger in Teilzeit oder befristet beschäftigt als Deutsche / Foto: ©

Sie arbeiten in Teilzeit, als Minijobber oder Leiharbeiter: Jeder dritte Erwerbstätige aus einem Staat außerhalb der EU hatte im vergangenen Jahr in Deutschland ein sogenanntes atypisches Beschäftigungsverhältnis. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, betrug der Anteil 34,4 Prozent. Bei deutschen Erwerbstätigen dagegen waren es knapp 18 Prozent, die befristet, weniger als 20 Wochenstunden, geringfügig oder in Zeitarbeit beschäftigt waren.

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Das häufigste atypische Beschäftigungsverhältnis war den Statistikern zufolge in beiden Gruppen eine Teilzeitbeschäftigung mit maximal 20 Wochenstunden: Rund zwölf Prozent der deutschen und 20 Prozent der ausländischen Erwerbstätigen mit Staatsangehörigkeit außerhalb der EU hatten 2019 einen solchen Job. Fünf Prozent der Deutschen und 14 Prozent der Nicht-EU-Ausländer hatten einen befristeten Arbeitsvertrag, fünf beziehungsweise zwölf Prozent waren geringfügig beschäftigt. Bei der Zeitarbeit betrugen die Anteile zwei beziehungsweise sechs Prozent.

Auch unter ausländischen Erwerbstätigen aus einem anderen EU-Land war der Anteil atypischer Beschäftigter mit 26,8 Prozent deutlich höher als unter Deutschen, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Dabei hätten EU-Bürger "aufgrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit hierzulande grundsätzlich den gleichen Zugang zum Arbeitsmarkt".

Die Zahlen sind ein Ergebnis des jährlichen Mikrozensus, eine Stichprobenerhebung, bei der rund ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Betrachtet wurden in diesem Zusammenhang die sogenannten Kernerwerbstätigen - das sind alle Erwerbstätigen von 15 bis 64, die nicht in einer Ausbildung oder im Freiwilligendienst stecken.

Insgesamt arbeiteten laut den Statistikern im vergangenen Jahr rund 71 Prozent aller Erwerbstätigen hierzulande in einem Normalarbeitsverhältnis, "also sozialversicherungspflichtig, unbefristet mit mindestens 21 Wochenstunden und nicht in Zeitarbeit". Knapp 20 Prozent waren demnach atypisch beschäftigt. Damit blieben die Anteile im Vorjahresvergleich nahezu gleich.

(P.Vasilyevsky--DTZ)