Deutsche Tageszeitung - Kurzfilm-Streaming-Plattform Quibi wird nach sechs Monaten wieder eingestellt

Kurzfilm-Streaming-Plattform Quibi wird nach sechs Monaten wieder eingestellt


Kurzfilm-Streaming-Plattform Quibi wird nach sechs Monaten wieder eingestellt
Kurzfilm-Streaming-Plattform Quibi wird nach sechs Monaten wieder eingestellt / Foto: ©

Nur sechs Monate nach dem Start wird die Kurzfilm-Streaming-Plattform Quibi wieder eingestellt. Mitgründer Jeffrey Katzenberg erklärte am Mittwoch mit Blick auf die Corona-Pandemie, die Welt habe sich seit dem Start "dramatisch" verändert, das Geschäftsmodell sei "nicht länger lebensfähig". Quibi steht für "Quick Bites" oder "schnelle Happen" und bot kurze Filme fürs Smartphone.

Textgröße ändern:

Quibi war am 20. April mitten in der Corona-Krise in den USA und Kanada gestartet. Die Firma hatte rund eine Milliarde Dollar von Investoren wie dem Technologiekonzern Alibaba und Filmstudios wie Walt Disney, 21st Century Fox und Time Warner eingesammelt und konnte Hollywood-Stars wie Leonardo DiCaprio, Jennifer Lopez und Oscar-Preisträger Guillermo del Toro gewinnen, Kurzfilme zu produzieren. Katzenberg war früher Disney-Chef.

Die Plattform heimste zehn Emmy-Nominierungen ein, etwa für ein Remake der Polizisten-Parodie "Reno 911!" oder den dystopischen Thriller "Most Dangerous Game". Dazu kamen Nachrichten und Unterhaltungsshows. Diese Inhalte soll Katzenberg einem Medienbericht zufolge bereits versucht haben zu verkaufen. Apple, Warner Media, Facebook und NBC Universal winkten demnach ab.

"Es war eine tolle Idee, und niemand wollte den Erfolg mehr als wir", erklärten Katzenberg und Quibi-Chefin Meg Whitman in einem Brief an die Beschäftigten. "Unser Scheitern liegt nicht daran, dass wir uns nicht genug bemüht hätten. Wir haben jede Möglichkeit erwogen und ausgeschöpft."

US-Medienberichten zufolge rechnete Quibi mit mehreren Millionen Abonnenten bis April 2021 - in den vergangenen sechs Monaten hätten sich aber nur einige hunderttausend Kunden gefunden.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Ganztagsbetreuung in Ferien: Länder fordern mehr Flexibilität

Ab 2026 haben Grundschulkinder einen gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung - die Bundesländer dringen nun auf mehr Möglichkeiten, damit dieser Anspruch in den Ferien erfüllt werden kann. Der Bundesrat beschloss am Freitag einen entsprechenden Gesetzentwurf, der nun an Bundesregierung und Bundestag weitergeleitet wird. Darin wird gefordert, dass in den Ferien auch Angebote der sogenannten Jugendarbeit den Anspruch erfüllen können - bislang können dies nur schulische Einrichtungen.

Monopolkommission erneuert mit Blick auf Sondervermögen Ruf nach Bahn-Aufspaltung

Die Monopolkommission hat mit Blick auf das Sondervermögen für die Schieneninfrastruktur ihre Forderung nach einer Zerschlagung des Deutsche-Bahn-Konzerns bekräftigt. "Wir müssen jetzt die Chance nutzen, einen echten Kurswechsel bei der Bahn zu vollziehen", erklärte der Vorsitzende des Beratergremiums der Bundesregierung, Tomaso Duso. "Es bedarf grundlegender, struktureller Veränderungen, damit das Sondervermögen auch kosteneffizient im Schienennetz ankommt und nicht in intransparenten Finanzflüssen verpufft."

Angriffe Israels auf den Iran: Ölpreis steigt deutlich

Angesichts der israelischen Angriffe auf den Iran ist der Ölpreis kräftig gestiegen. Ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im August wurde am Freitagvormittag für rund 73,80 Dollar gehandelt - ein Anstieg um 6,4 Prozent. Zeitweise hatte das Barrel 78,50 Dollar gekostet und war damit so teuer wie seit Januar nicht.

Bundesrat stimmt Rentenerhöhung zu

Die Rentenerhöhung kann wie geplant ab Juli in Kraft treten: Der Bundesrat stimmte am Freitag einstimmig einer entsprechenden Verordnung der ehemaligen Bundesregierung zu. Diese hatte damit Anfang Mai eine Erhöhung der Rente um bundesweit 3,74 Prozent auf den Weg gebracht. Die Zustimmung der Länderkammer stand allerdings noch aus.

Textgröße ändern: